Achsensprung

 

Die zuweilen orientierungslose Fleder Frau Maus schafft sich eine bildmächtige Behausung. Doch, wie sich die Poesie dieser Femme fragile ein Überall sucht, drängt sich das Leben mit seiner konkreten Formensprache in das Jederzeit eines Bildes.

Grundstürzend reduziert auf sein Wesentliches wird jedes Ding charmant, erst in der Nähe zum Einfachen gestaltet sich jede Suche nach komplexen Zusammenhängen erst lebendig.

Brennschärfe. Durch jede Komplexität leuchtet ein einfacher Beginn. Hier liegt die Zielsetzung im Tun der poetessa assoluta = Hinter jedem übermächtigen Durchschauungswillen die einfache Formel erkennen.

Verstehen ist auch ein liebevoller Akt des Scheiterns. Mit beharrlicher Konsequenz arbeitet sie am Licht–Bild der Zeit und sucht in ihren Arbeiten wohl, sich kontrapunktisch etwas Wesentlichem anzunähern, der Schneckenspur des stetigen Bemühens ein einziges leuchtendes Sekret abzusondern. Und das in der Gelassenheit, sich auf diesem Markt nicht mehr behaupten zu müssen.

 

 

 

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Weiterführend →

Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren gebrochen wird. Vertiefend zur Lektüre empfohlen, das Kollegengespräch :2= Verweisungszeichen zur Twitteratur von Sophie Reyer und A.J. Weigoni zum Projekt Wortspielhalle. Hören kann man einen Auszug aus der Wortspielhalle in der Reihe MetaPhon.