Noch gibt es Unordnung und Sensationen,
in Cellophan gewickelte Vernichtung,
eilige Rhapsoden in den Hinterzimmern.
Haarfein zieht der Sekundenzeiger die dünne
Linie zwischen uns und aller Zeit, die kommt.
Auf den Märkten gibt es Fische mit
verfärbten Kiemen und abgemesserten
Häuptern, die vorwurfsvoll das All anstarren.
Es gibt die Hunde im Gewühl der Menschen,
an ihren derben Fellen frisst die Räude.
Die Eltern dienen der Kunst am Bau und
ziehen die Kinder ins enge Haus.
Wer will, gibt sich respektlos, isst gut
und meidet das Gewürz, das unverkocht und
splittrig in der Suppe schwimmt.
Noch gibt es etwas zu erobern, die unbespielten
Himmel stehen hoch und können warten,
doch nur das erste Leben zählt.
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Alles Weitere Mündlich, Gedichte von Ralph Pordzik, Verlag Les Derniers Jours, 2014
Weiterführend → Bereits von seinem ersten Band Verabredung mit meinem Publikum war KUNO angetan.
→ Auf KUNO lesen Sie auch einen Rezensionsessay von Holger Benkel über Ralph Pordzik
→ Poesie ist das identitätsstiftende Element der Kultur, KUNOs poetologische Positionsbestimmung.