Gesprungen, mit dornigem Huf, über die Nachtklippe
Weg, ins Tal mit der felsenhöhlenden Strömung.
Du steigst hinauf, die verlorenen Lieben zählen: das
Licht über dem Tal: der Fuß im Stein eine Auster.
Sinkend, wie Glaube, das Strudeln der Hoffnung – nach
Wüsten Meeren gewandt unsre Blicke, der Zweifel
Unsrer pelzigen Herzen. Ausgewaschen – die Klaue des
Blutschinks, der in der Flut hockt, im Schiefer der
Lippen und Sprossen seitdem und heult um Träumer
Und Narren. In den Steindünen, über den Köpfen
Zerschlagner, wartet die Harpyie – Gott hämmert im
Schatten der Gletscher: woraus wir gemacht sind.
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Weiterführend → Lesen Sie auch das KUNO-Porträt des Lyrikers André Schinkel.
→ Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.