Der Metzgerhund schnappt nach dem goldenen Ring.
Die Fee ist gut, aber der Kaffee hart und der
Granit weichgekocht wie eine Haube aus Katzenfell.
Die Knaben, die Männer, die Greise.
Sie sitzen auf der Mauer und beraten. Sie deuten in der
Runde. Die Pflastersteine springen aus dem Boden
wie Springbrunnen und machen sich in alle
Richtungen davon. Man könnte sagen, etwas stimme
nicht. Aber es sind nur die geheimen Kräfte,
die man schon seit heute früh erwartet. Die Steine
fliegen bis zur Küste des Nordmeeres, wo sie an
den silberglänzenden Fäden hängen bleiben.
Sie schaukeln in der Morgensonne.
***
Husch, husch, der schönste Vokal entleert sich. Gedichte von Meret Oppenheim. Berlin (edition suhrkamp 2703) 2015.
Dieses Buch stellt die Sprach-Künstlerin Oppenheim vor. Er vereinigt die Gedichte aus den Jahren 1933–1980. Neben den Gedichten lenken Zeichnungen und Skizzen die Aufmerksamkeit auf die Herausforderung des Queren, Vorläufigen und Bizarren im Werk von Meret Openheim.
Weiterführend → Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.