Die Macht am Rhein

 

 

restlos bunt

flach graugeflutet

kieselsteinwurftakt

herzlaufzeit

eile weg

sommerweiße dampfer

schieben bilder vor sich her

die möwe schreibt ins blau

basaltglanz im fell der katze

die junge jahresfahnen

sich nach süden strecken

sieht sonnenrebengoldenes entsetzen

blüht hangaufwärts und ab

und an bricht schonzeitlos

herbstheiteres aus gastgesichtern

augenleer

zuweilen das gemüt

das die erzählungen der schiffe archiviert

und weiß

daß bloß die frage bleibt

warum bewegt sich nur der tag

so langsam … heut‘?

 

 

***

Anmerkung der Redaktion: Peter Meilchen als Lyriker? – Er bezeichnte diese Ausführungen  als Schreibstückchen. Wir entnehmen dieses Hommage an das Rheinland dem Roman Schimpfen von Peter Meilchen. Sie können es in der Rezitation des Autors hier hören.

Weiterhin von Peter Meilchen in der Edition Das Labor erhältlich:

Schland, DVD, Edition Das Labor, Mülheim 2009

Texte, Hörbuch, Edition Das Labor, Mülheim 2010

Beobachtungen eines Unsichtbaren, DVD, Edition Das Labor, Mülheim 2011

Leben in Möglichkeitsfloskeln auf Kulturnotizen 2013

Schimpfen, Roman, Edition Das Labor, Mülheim 2013

Frühlingel, erschienen im Buch/Katalog-Projekt, Edition Das Labor, Mülheim 2014