unendliche weiten (eigenbericht unseres korrespondenten)

 

mentales `floaten´ ist der party-scherz der saison: sich fallen lassen in die vorstellung eines unermeszlichen. ich meine: gedanken sind schneller als licht. das faehrt sternensysteme ab wie nichts taucht in hinterste quadranten + empfindet kataleptische freuden dabei. der eindruck einer unumschlossenen unendlichkeit die alles umschlieszt: die endgueltige ziellosigkeit einer verlorenheit die ziel ihrer selbst ist: die projektion eines intellektuell unfassbaren mithilfe des intellekts – auf dem hoehepunkt der feierlichkeit bringt diese aporie so manche/n zum mentalen kollaps: schreie zuckungen neuro-koliken – auch dieses spiel ist nur eine sache fuer gefestigte identitaeten. diese sind zu lustvollem endlosigkeits­surfen in der lage: eine einzigartige erfahrung die zur sucht werden kann. neue welten gleiten vorbei + entsprechendes. doch selbst groeszte koenner des `floatings´ haben eine schwierigkeit noch nicht geloest: niemand transzen­diert den linearen flug. dabei ist das objekt der anschauung poly-perspektiv + multi-dimensional. niemand also vermag die tatsaechliche allum­schlossenheit zu schauen die saemtliche blickwinkel gleichzeitig mitein­bezoege. gerade versuche in dieser richtung haben in letzter zeit verstaerkt zu zerebralen schaedigungen selbst bei ausgewiesensten `surfern´ gefuehrt. die vereinigte aerzteschaft des territorialen bundes (VAETB) raet daher von `float´-experimenten  ab. aus regierungskreisen verlautete dass ein verbot ernstlich erwogen werde.

 

 

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Auszug aus: Heimat & Weltall. 2 Zyklen, von Enno Stahl, Ritter, broschiert, mit Fotoarbeiten des Autors. Zum Geleit das Konzept Orte.Wege. Pflanzen.

Weiterführend

Lesen Sie auch den Artikel Perlen des Trash über 25 Jahre Gossenhefte und Enno Stahls fulminantes Zeitdokument Deutscher Trash. Eine Hörprobe von Trash me! finden Sie in der Reihe MetaPhon. Eine Würdgung des Hungertuchpreisträgers finden Sie hier.