Die Geschichte der kulturellen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland ist eng mit der allgemeinen Entwicklung des bilateralen Verhältnisses der beiden Völker verbunden. Charakteristisch für ihre historischen Schicksale sind ihre Ähnlichkeit und häufig auch ihre Verflechtung. Die geopolitische Lage, diktatorische Regimes und Revolutionen, Kriege, ideologische und politische Realia – all diese Faktoren mussten sich auf das gegenseitige Bild des jeweils anderen auswirken, das sich im nationalen Selbstverständnis der Deutschen und Russen über Jahrhunderte herausgebildet hat. Während es auf der Ebene der Staatspolitik und der dadurch bedingten Besonderheiten der kulturellen Kontakte sowohl Phasen der fruchtbaren Annäherung als auch Zeiten extremer Entfremdung gegeben hat, ist in Bezug auf die schöngeistige Literatur im Verlauf der mehr als tausendjährigen Geschichte der gegenseitigen Kontakte das positive Bild des Schrifttums und mit ihm auch die positive, auf dem Prinzip der gegenseitigen Ergänzung beruhende Interpretation der strukturellen, in die Tiefe gehenden Semantik der nationalen Fremdheit unverändert geblieben, die durch das Prisma der eigenen kulturellen Normen wahrgenommen wird.
1945 träumten die progressiven deutschen Schriftsteller von der geistigen Wiedergeburt ihrer Heimat nach der langen Nacht des Nazismus. Der 83-jährige Gerhart Hauptmann erklärte, während er optimistisch in die Zukunft blickte, seine Bereitschaft, seine letzten Kräfte für die Sache der demokratischen Erneuerung Deutschlands zu geben, die nach Meinung des Schriftstellers mindestens 50 Jahre in Anspruch nehmen würde. Die Geschichte führte zum getrennten Leben der Nation für fast genau die prophetische Frist, die der Schriftsteller dem Land für die demokratische Wiedergeburt vorhergesagt hatte.
Die deutsch-russischen literarischen Beziehungen der Nachkriegszeit des Kalten Krieges sind ein Beispiel dafür, wie diese in die Sphäre der ideologisierten Kulturpolitik beider Staaten eingebunden wurden[1]. Das betrifft insbesondere die Rezeption von in der Sowjetzeit entstandenen Werken. Im Grunde wurde das besiegte Deutschland, das seine Unabhängigkeit verloren hatte, von zwei Supermächten geteilt, die den Kampf der Ideologien unter anderem auch im Bereich der Kunst fortsetzten. Im Verlauf der Zeit der Existenz des „geteilten Himmels“ über der BRD und der DDR waren die kulturellen Kontakte beider Länder ein Objekt starrer Zensur. Bei allem, was im Rahmen des Kulturaustauschs auf dem Markt angeboten wurde, schien eine entsprechende ideologische Füllung hindurch. In den Westen kamen durch offizielle Kanäle in der Regel Werke, in denen zumindest die Andeutung einer Kritik des sozialistischen Systems enthalten war. In der DDR wurden im Gegensatz dazu Werke der offiziellen Sowjetliteratur propagiert und das Eindringen von Dissidentenausgaben auf jegliche Art behindert.
Eine interessante Tatsache ist, dass in den Nachkriegsjahren sowohl in der DDR als auch in der BRD wesentlich mehr russische Bücher herausgegeben wurden als deutschsprachige in der UdSSR. Die Anzahl der Editionen stand in einem Verhältnis von ungefähr 1 zu 20[2], und das ist allem Anschein nach nicht nur und nicht so sehr mit dem lebhaften Interesse an der russischen Literatur in diesen Ländern zu erklären, sondern auch mit der zielgerichteten Propaganda der sowjetischen Lebensweise seitens der UdSSR selbst sowie mit dem Wunsch westlicher Verleger, im allgemeinen Strom der sowjetischen Literatur etwas zu finden, das die ideologische Haltlosigkeit des sozialistischen Systems illustrieren könnte. In der Phase des Eisernen Vorhangs wurden im Westen Schriftsteller zu Kultfiguren (gemacht), die nicht ganz ins Wertesystem der Epoche des Sozialismus passten, wie etwa Solschenizyn, Jewtuschenko, Okudschawa, Achmadulina, Brodski u.a. Als „letzter Mohikaner“ in dieser Reihe gilt Andrei Bitow, dessen Roman „Das Puschkinhaus“ vor noch nicht allzu langer Zeit vollständig ins Deutsche übersetzt wurde[3].
Die Epoche des Kalten Krieges fand ihre Verkörperung im Schaffen vieler Schriftsteller Westdeutschlands. Es geht nicht nur um die Wahrnehmung des einen oder anderen Werkes, sondern, was wichtiger ist, um die Einbeziehung russischen literarischen Materials in das Gewebe der eigenen künstlerischen Texte. So wird in Übereinstimmung mit den allgemeinen Vorstellungen von der Sowjetunion als Besatzermacht die Verderbnis des sowjetischen Systems kritisiert, das vom Standpunkt der westlichen Demokratie aus bewertet wird. H. Piontek, der in seinem Gedicht „Ich, Anton Pawlowitsch“ Tschechows Russland mit dem Russland der Mitte des 20. Jahrhunderts vergleicht, kommt zu dem Schluss, dass das politische System des Landes, ungeachtet des geänderten Logos, keinerlei positive Veränderungen erfahren hat. Die Lüge der sowjetischen Propaganda ist nicht raffinierter, sondern massenwirksamer geworden (aufgrund des Verfalls der Moral und der Verschärfung des Kampfes gegen andere Denkweisen)[4]. Der Name N. Ostrowskis im Titel eines Gedichtes von L. Steinherr „Ostrowskij im Gepäck“ ist nichts anderes als ein Symbol für die Epoche der sozialen Spaltung der Nation im ausgehenden 20. Jahrhundert. Dabei sind die Sympathien des Autors eindeutig auf der Seite des besiegten „Alten“[5].
Aufgrund der Imagestruktur der sowjetischen Literatur spielten Russisten als Literaturwissenschaftler eine aktive Rolle, die häufig gleichzeitig Kritiker und Übersetzer waren. Dank ihren Bemühungen hat der deutschsprachige Leser (unter Berücksichtigung der jeweiligen ideologischen Vorlieben in West- und Ostdeutschland) die Namen Achmatowa, Zwetajewa, Pasternak, Mandelstam, Jewtuschenko, Schukschin, Okudschawa, Simonow und viele andere kennengelernt. Eine anschauliche Vorstellung von den Besonderheiten der Wahrnehmung der sowjetischen Literatur im geteilten Deutschland geben die Mechanismen, wie in Bezug auf das Schaffen W. Rasputins axiologische Prioritäten gesetzt wurden, was die Forscherin O. W. Badryslowa überzeugend zeigt[6]. Die Aufmerksamkeit für die Werke Rasputins hing sowohl in der BRD als auch in der DDR vor allem mit dem Interesse am Phänomen der „Dorf-Prosa“ zusammen, das für das deutsche Bewusstsein im Kontext des Begriffsfeldes der „Kleinen Heimat“ von Bedeutung ist. Das Thema der Heimat im traditionellen Verständnis als Besingen der Liebe zum Vaterland, als Rückbesinnung auf Volkstraditionen usw., das im deutschen offiziellen literarischen Diskurs der Nachkriegszeit im Grunde zum Tabu geworden und durch das Gefühl der Schuld für die nazistische Vergangenheit aus dem kollektiven Bewusstsein verdrängt wurde, kehrt nur nach und nach in die deutsche Gegenwartsliteratur zurück. Allerdings lebte die in Bann geschlagene Grundlage der Selbstidentifikation in Werken weiter, die in Dialekten geschrieben wurden, sowie in der historisch-heimatkundlichen Literatur, die sich großer Nachfrage erfreute. Das hängt nicht so sehr mit den Traditionen der von den Neoromantikern ererbten Bodenständigkeit zusammen wie viel mehr mit der Rolle der Sprache als wichtigstem national-patriotischen Attribut unter den Bedingungen des „verlorenen“ Rechts auf eine traditionelle Auslegung des Begriffes[7].
Dennoch hatten die „kritische Interpretation“ der Werke Rasputins ebenso wie der „Einfluss des Schaffens dieses Schriftstellers auf den literarischen Prozess“, das „Erfassen seiner kreativen Methoden“ im Kontext der „Einbeziehung des Schaffens eines ausländischen Schriftstellers“[8] in den nationalen kulturellen Raum sowohl in der DDR als auch in der BRD ihre eigene Spezifik[9].
Im Westen wurde die Wahrnehmung des Schaffens des russischen Schriftstellers mit den in den Jahren 1970-1980 aktuellen globalen Problemen verbunden, die der modernen Welt im ganzen eigen waren, mit Problemen, hervorgerufen durch den Überdruss des Individuums für das ihm auferlegte Wertesystem, in denen dem Menschen der Platz des Opfers und des Rädchens im Getriebe der Vollstrecker einer gedankenlosen Politik zugewiesen war, die schuld waren an den unheilbringenden Folgen der westlichen Zivilisation nicht nur für die Natur, sondern auch für den Menschen, der in einem Ökosystem lebte, das nicht ohne die Hilfe des „gespaltenen Kerns“ und „von Raketen“[10], also im Großen und Ganzen mit seiner direkten Duldung zustande gekommen war. In westlichen Untersuchungen wird der Erforschung der Poetik Rasputins große Aufmerksamkeit geschenkt, in der Anzeichen für die Abkehr von den Traditionen des sozialistischen Realismus gesehen werden. Stellt man die Prosa Rasputins der in weiten Teilen lackierten Literatur über das „Kolchosdorf“[11] der Jahre 1930-1950 gegenüber, sehen Kritiker und Literaturwissenschaftler darin eine Rückkehr zu den Traditionen des 19. Jahrhunderts.
In der DDR, wo Literaturwissenschaft und Kritik in weiten Teilen den von der sowjetischen Russistik erarbeiteten Ansätzen folgten, wurde der „thematischen, ideell-inhaltlichen Seite der Werke des Schriftstellers“ besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wobei ihre allgemein menschliche Bedeutung hervorgehoben wurde. Die „Marotten“ von Rasputins Helden wurden mit Hilfe der etablierten imagologischen Stereotypen erklärt, und zwar, indem man sie „den unterschiedlichen mentalen Charakteristika“ von Deutschen und Russen, der Besonderheit „der rätselhaften russischen Seele“[12] zuschrieb. Eine analoge Differenzierung des Sichtwinkels ist auch im Herangehen an die Werke anderer sowjetischer Schriftsteller (Paustowski, Scholochow, Schukschin, Astafjew und andere)[13] und deren Bewertung zu beobachten. Eine ähnliche prioritäre Methodologie ist auch für die Forschungen dieser Periode charakteristisch, die die klassische russische Literatur betreffen.
Die harte Selektion der Werke ausländischer Schriftsteller durch die staatlichen Strukturen der UdSSR hatte bei allen Nachteilen etwas unbestreitbar Positives: Die Übersetzungen wurden von Meistern ihres Fachs ausgeführt, die die besten Traditionen der russischen Schule der literarischen Übersetzung geerbt hatten. Dank ihnen lernte der sowjetische Leser die deutschen Klassiker des 20. Jahrhunderts kennen: T. und H. Mann, B. Brecht, H. Böll, A. Seghers, J. R. Becher, E.-M. Remarque, E. Strittmatter, H.-H. Jahnn, aber auch die zeitgenössischen Schriftsteller und Dichter (G. Grass, V. Braun, H. M. Enzensberger, P. Hacks, S. Hermlin) und viele andere. Von der Bandbreite der übersetzerischen Tätigkeit im Bereich der ausländischen schöngeistigen Literatur, darunter auch der deutschen, zeugt die Produktion der staatlichen Verlage „Progress“ und „Raduga“. Besonderer Beliebtheit unter der sowjetischen Intelligenzija erfreute sich die Zeitschrift „Inostrannaja literatura“ („Ausländische Literatur“), in deren Rahmen der literaturkritische Informationssammelband „Sovremennaja chudožestvennaja literatura za rubežom“ („Moderne schöngeistige Literatur im Ausland“) erschien, der die Fachleute mit den Neuerscheinungen vertraut machte.
Auf sowjetischen Bühnen wurden gleichberechtigt mit sowjetischen Theaterstücken Stücke deutscher Dramatiker von Lessing und Schiller bis hin zu Hauptmann, Wolf und Brecht inszeniert. Die Rolle des Letzteren in der späten UdSSR ist mit der Rolle Tschechows im gegenwärtigen Deutschland vergleichbar.
Den uneingeschränkten Spitzenplatz in der Rezeption der deutschen Literatur nahm das Schaffen J.W. Goethes ein. Die sowjetische Faustrezeption ist das leuchtendste Beispiel für die Kontinuität im Prozess der Kanonisierung des deutschen Klassikers in der russischen und sowjetischen Kultur. Er wurde von den bekanntesten russischen Dichtern übersetzt: von Schukowski, Lermontow, Tjutschew, Fet, L. Tolstoi bis hin zu Zwetajewa, Sabolozki, Sachoder, Marschak und A. Tolstoi. Die hervorragenden Faustübersetzungen von N. Cholodkowski (in der Fassung von M. Losinski)[14] und B. Pasternak[15] sind zur Pflichtlektüre in den sowjetischen Schulen geworden. Der Gestalt von Goethes „ewiger Gestalt“ wandten sich auch M. Gorki, L.M. Leonow, W.J. Brjussow, I.L. Selwinski, M.A. Bulgakow, J. Brodsky u. a. zu.)[16].
Ein besonderer Platz kommt der Rezeptionsgeschichte[17] von Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ in Russland zu, der bis heute seine Beliebtheit beim russischen Leser nicht verloren hat, wovon die Neuauflagen des Buches im großen russischen Verlagen („Ast“ u.a.) zeugen. Allein zwischen 2002 und 2011 erlebte der Roman sieben Neuauflagen.
Wahrscheinlich keinen anderen deutschen Schriftsteller hat der sowjetische (russische) Leser so ins Herz geschlossen wie E.M. Remarque. Die Bekanntschaft mit ihm begann in der UdSSR 1929, nachdem sein berühmter Roman „Im Westen nichts Neues“ in russischer Sprache erschienen war. Wirklichen Ruhm und bedingungslose Anerkennung erhielt der Schriftsteller in den 1950er-Jahren, gleichzeitig mit der Neuauflage der alten und dem Erscheinen neuer Übersetzungen seiner Werke. Der deutsche Schriftsteller wurde in der UdSSR fast populärer als in seiner Heimat. Das Geheimnis seines Erfolgs liegt in der scheinbaren Schlichtheit der inhaltlichen Linien, gepaart mit der eindringlichen Ehrlichkeit der Stimme des Autors. Genau deshalb waren schlichte „lebensnahe“ Geschichten menschlicher Beziehungen, die von einem tiefen existenziellen Sinn erfüllt waren, wohl nach dem Geschmack der Generation sowjetischer Menschen, die anhand der hohen Ideale des Patriotismus, Internationalismus, der gesellschaftlichen Pflicht und ähnlichem erzogen worden waren. Allein „Im Westen nichts Neues“ erlebte bis einschließlich 2010 siebzig Auflagen und Nachauflagen.
Mit dem Namen Remarques ist der im Innersten der sowjetischen Literaturwissenschaft entstandene Terminus des Remarquismus‘ verbunden. Die sowjetische Literaturkritik verwendete ihn für die negative Bewertung der Memoirenprosa über den Großen Vaterländischen Krieg, die von ehemaligen Frontkämpfern geschaffen wurde. Die sowjetische „Leutnantsprosa“ (Simonow, Granin, Baklanow, Bondarew, Astafjew, Bykow u.a.) ist in diesem Sinne die direkte Erbin der „Wahrheit des Schützengrabens“ des deutschen Schriftstellers.
Einen besonderen Platz in der Nachkriegsgeschichte der sowjetisch-deutschen Literaturbeziehungen nimmt Heinrich Böll ein, der in den 1950er- bis 1970er-Jahren für den sowjetischen Leser im Grunde der repräsentative Schriftsteller Westdeutschlands wurde, sozusagen seine Visitenkarte, nicht zuletzt dank seiner kritischen Position in Bezug auf das sozial-moralische Klima in der Konsumgesellschaft, aber auch im Zusammenhang mit der Wichtigkeit des Problems des Nationalsozialismus für die sowjetischen Menschen, dem sich Böll widmete. In der russischen Übersetzung erschienen mehr als 80 seiner Werke der verschiedensten Genres, ihre Auflagenhöhen überstiegen die der Originalausgaben in der BRD bei Weitem[18].
In den 1980er- und 1990er-Jahren nahmen seinen Platz S. Lenz [19]und G. Grass[20] ein, die bis heute die meistübersetzten modernen deutschen Schriftsteller in Russland bleiben[21].
Deutschland ist nie ein Land gewesen, in dem ein Literaturkult geherrscht hätte, der insbesondere mit den Erfahrungen Russlands (der UdSSR) vergleichbar wäre. Ein ähnliches Phänomen hat es wohl in der DDR gegeben, wo die Situation der „lesenden Nation“ auf der Ebene staatlicher Institutionen unterstützt wurde. Wenn man berücksichtigt, dass die Anzahl derer, die die Literatur, insbesondere die Poesie, wirklich zu schätzen wissen, mit der Anzahl der Schreibenden selbst vergleichbar ist, unterscheidet sich die Situation im gegenwärtigen Deutschland wenig von vergangenen Zeiten: Man liest und schätzt im Wesentlichen sich selbst und seine schreibenden Kollegen. Umso erfreulicher ist es, dass das Interesse an der russischen Literatur in den Kreisen der kulturellen Elite (Schriftsteller, Slawisten, Kritiker, Verleger und Buchliebhaber) im wiedervereinigten Deutschland ungebrochen und unvoreingenommen ist, nicht nur wegen der Unverwechselbarkeit und der Exotik dieser Literatur für die westliche Mentalität, sondern auch als untrennbarer Bestandteil der Weltkultur in ihren besten Traditionen. Viele deutsche Leser assoziieren das Russische heute immer noch vor allem mit der Literatur, hauptsächlich der klassischen. „Wenn ich das Wort ‚Russland‘ höre, kommen mir sofort Puschkin, Gogol, Tolstoi und Dostojewski in den Sinn“[22]*, bekennt insbesondere der Schriftsteller der älteren Generation E.J. Dreyer.
Nicht vergessen sind in Deutschland auch die Namen der späteren Periode: Below, Babel, Bulgakow, Scholochow, Paustowski, Kasakow, Rasputin und Rytcheu. Dem dichterischen Erbe Jessenins widmeten sich in verschiedenen Jahren mehr als 60 Übersetzer. Unter ihnen waren so bekannte Dichter wie P. Celan, A. Endler, E. Erb, P. Gosse, R. Kirsch, K. Mickel, R. Pietras und andere, was sich, wie auch im Falle W. Majakowskis, der in den 1920er-Jahren bekannt wurde, oder eines der geachtetsten Schriftsteller, A. P. Tschechow, auf die Poetik der eigenen Werke der deutschen Dichter und Prosaschriftsteller auswirken musste. Und dennoch geben die modernen Schriftsteller dem russischen „Silbernen Zeitalter“, der Avantgarde, der Epoche der Moderne als solcher mit ihren klingenden Namen Chlebnikow, Achmatowa, Zwetajewa, Mandelstam u.a.[23] den Vorzug. Sie werden übersetzt, ihnen werden Gedichte gewidmet, Dissertationen über sie geschrieben. Laut Umfragen der in Deutschland bekannten Zeitschrift „Gedicht“ gehören Achmatowa und Mandelstam[24] zu den beliebtesten Dichtern im deutschsprachigen Raum. Es muss gesagt werden, dass die künstlerische Welt des bekannten Dichters Oskar Pastior (1927-2006) ihre einzigartigen Züge unter dem Einfluss der Poesie Chlebnikows erhalten hat, den er seinerzeit ins Deutsche übersetzt hatte. Ein ähnlicher Wortmischmasch, der bei dem Dichter ebenfalls die exotische Bezeichnung „Krimgotisch“ erhält, widerspiegelt nach seinen Worten seine eigene linguistische Bio- und Geographie. In ihr schreibt er seinen „West-östlichen Diwan“[25].
Kreativ bearbeitet und umgedeutet wurden die Elemente des russischen Futurismus (insbesondere der „Sprache jenseits der Vernunft“) und der russischen Filmavantgarde in den Gedichten Thomas Klings (1957-2005). In Bildern, die das postsowjetische Sankt Petersburg zeichnen („Petersburger Hängung“, „Russischer Digest“) verschmelzen im selben Moment die Vergangenheit und die Gegenwart, hinter der jedoch, im Geiste der postmodernen Ideologie, keine Zukunft aufscheint[26].
Als leuchtendes Beispiel für die Erscheinung des imagologischen Prinzips der Komplementarität dient die Anerkennung des jungen Dichters M. Arndt, der niemals in Russland gewesen ist und die russische Sprache nicht beherrscht: „Ich habe immer viel über Russland gelesen, in den Zeitungen verfolgt, was dort passiert, zumindest, nachdem ich die russischen Symbolisten und Akmeisten entdeckt hatte. Mir gefallen Blok, Achmatowa, Zwetajewa, Mandelstam, Jessenin, aber auch Charms, Ilja Ehrenburg, Dostojewski. Mich begeistert in der russischen Literatur die Nähe und Intimität, die sie bei mir als Leser hervorruft. Französische, englische und deutsche Schriftsteller sind häufig trocken, vom Leser distanziert und analytisch. Doch ich kenne wahrscheinlich keinen russischen Schriftsteller, der eine solche Distanz schaffen würde. Sie sind mir nahe wie ein guter Freund und nicht nur ein angenehmer Kollege, was ich mitunter spüre, wenn ich meine Landsleute lese.[27]“*
Wichtige Vermittler der russischen Kultur sind heute die ethnischen Deutschen aus Russland, die in verschiedenen Jahren in ihre historische Heimat übergesiedelt sind. Da sie Muttersprachler des Russischen sind, haben sie sich auch die Treue zur russischen Tradition der Versbildung (Versmaß, Reim, Ausrichtung auf das Deklamieren usw.) bewahrt, und in diesem Sinne werden sie vom deutschen Publikum eher als Vertreter einer anderen Kultur wahrgenommen. Als charakteristisches Beispiel in dieser Hinsicht kann insbesondere der junge Dichter Alexander Nitzberg aus Wien dienen, der in Deutschland nicht nur das Erbe des „Silbernen Zeitalters“ (Übersetzungen von A. Achmatowa und anderen) populär macht, sondern in seinen eigenen Gedichten auch den leicht erkennbaren Stil der russischen Klassik demonstriert.
Die postsowjetische Literatur Russlands in Gestalt ihrer in Mode gekommenen Schriftsteller (W. Sorokin, W. Jerofejew, L. Petruschewskaja u.a.) wird im Gegensatz dazu von den Deutschen immer stärker als Teil einer nivellierten globalisierten Kultur wahrgenommen So ist die Liste der postmodernen Schriftsteller aus Russland, die den Studenten der Slawistik der Berliner Humboldt-Universität zur Lektüre empfohlen wird (Aigi, Zwetkow, Jerofejew, Kriwulin, Limonow, Nekrassow, Pelewin, Prigow, Rubinstein, Tolstaja u.a. – insgesamt 24 Namen)[28], beinahe länger als die Liste der deutschsprachigen Vertreter dieser Richtung.
Auch das Herangehen der Literaturwissenschaftler unter den Slawisten und der Literaturkritiker an die Rezeption der russischen Literatur hat sich geändert. Die Abhängigkeit der Wahrnehmung der modernen russischen Literatur von politischer Konjunktur ist massiv zurückgegangen, die Rezensionen haben einen stark ausgeprägten literaturkritischen Charakter und widmen sich dem Werk selbst, der Bewertung seiner ästhetischen Kriterien. Im Großen und Ganzen wird das Bild der russischen Literatur, in der ihrer nationalen Spezifität immer weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird, auf das westliche Klischee getrimmt, und „die neuen russischen Autoren streben ihrerseits danach, ihm zu entsprechen“[29]. Genau deshalb werden Figuren gepusht, die in Russland keine ausreichende Resonanz haben. So hat der einem nicht besonders großen Kreis russischer Leser bekannte Gennadi Aigi in Deutschland den Petrarca-Preis erhalten, und ausnahmslos alle Werke Wladimir Sorokins werden ins Deutsche übersetzt und erscheinen beinahe früher als in seiner Heimat.
Über die unterschiedlich ausgerichteten Vorlieben der modernen deutschen Verleger und wahrscheinlich auch der Leser kann man sich anhand der Neuauflagen und/oder der neuen Ausgaben der Werke V. Nabokovs, P. Daschkowas, W. Sorokins, A. Prochanows, I. Gontscharows, W. Jerofejews, L. Petruschewskajas, A. Rybakows, W. Pelewins, L. Ulizkajas, W. Katajews, I. Turgenjews, J. Rytcheus, B. Pasternaks, W. Schalamows, D. Donzowas, B. Akunins, W. Grossmans, A. Solschenizyns, D. Charms‘, J. Brodskys, A. Tschechows, W. Solowjows und anderer ein Bild machen. Ein eigenes Ergebnis der Bekanntschaft mit der tausendjährigen Geschichte der russischen Literatur wurde die Multimedia-Ausgabe „Russische Literatur von Nestor bis Majakowski“30, die 2003 im Berliner Verlag Directmedia erschienen ist. Auf mehr als 60.000 Bildschirmseiten werden die Werke von 75 russischen Schriftstellern des 11.-20. Jahrhunderts im Original vorgestellt. Unter ihnen sind Baratynski, Batjuschkow, Blok, Brjussow, Tschernyschewski, Sascha Tschornyj, Cheraskow, Derschawin, Fonwisin, Jessenin, Furmanow, Garschin, Gribojedow, Gumiljow, Jasykow, Maikow, Mamin-Sibirjak, Lomonossow, Nadson, Nekrassow, Polonski, Kosma Prutkow, Rylejew, Sologub, Woloschin u.a.
Das Typische und Besondere in der Wahrnehmung der russischen Literatur durch die gegenwärtigen deutschen Leser kann man recht gut am Beispiel der Rezeption des Schaffens des nach Meinung eines der russischen Leser „russischsten“ Dichters des 20. Jahrhunderts, N.M. Rubzow (1936-1971) verfolgen. Im modernen Russland gelangt sein Name mit den Jahren zu immer größerer Bekanntheit. Es ist zu bemerken, dass die Auflagenhöhe der Werke Rubzows die Auflagenhöhen anderer russischer Dichter, die seine Zeitgenossen waren, wesentlich übersteigt. Bis 2004 war der Name des Dichters in Deutschland nur einem sehr engen Kreis von Spezialisten bekannt. 1980 führt der bekannte Slawist W. Kasack Rubzow in den Kontext der russischen dichterischen Tradition als Vertreter der „russophilen Richtung“ ein, indem er den Dichter in sein Buch „Die russische Literatur 1945–1976“[30] aufnimmt. 1990 wurde in Leipzig eine Promotion verteidigt, die der poetischen gedanklichen Durchdringung der Geschichte durch den russischen Dichter Rubzow gewidmet war[31]. Die Promovendin stützt sich auf das Bild von der Poesie Rubzows, das sich in den Arbeiten W. Koschinows etabliert hat. In dem enzyklopädischen Werk „Kindlers Neues Literaturlexikon“ von 1998 gibt es einen Beitrag von Rainer Goldt über N.M. Rubzow, der den deutschsprachigen Leser in Leben und Werk des russischen Dichters einführt[32].
Ebenso rar sind auch die Übersetzungen der Werke N.M. Rubzows ins Deutsche. Einige Gedichte Rubzows wurden in den Übersetzungen der bekannten Dichter Günther Deicke und Jürgen Rennert in den 1970er-Jahren in den DDR-Zeitschriften „Sinn und Form“ und „Sowjetliteratur“ (sic! – Bei der „Sowjetliteratur“ handelte es sich um eine sowjetische Publikation – https://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetliteratur) veröffentlicht. Interlinearübersetzungen von Zitaten aus den Gedichten des Dichters sind in der Habilitation des deutschen Russisten Johann Meichel „Auf der Suche nach einer Alternative – sowjetische Poesie der Gegenwart im Spannungsfeld sozioökonomischer und kulturpolitischer Tendenzen“[33] enthalten.
Im Jahre 2004 erschien in Deutschland das erste Buch mit Übersetzungen von Gedichten N.M. Rubzows ins Deutsche. Die Übersetzer waren der in Regensburg lebende Lyriker und Musikwissenschaftler Raymond Dittrich, der Schriftsteller und Dichter Hartmut Löffel aus Biberach (Bundesland Baden-Württemberg) und die Autorin des vorliegenden Artikels. Als Beispiel dafür, wie schwer es war, einen Sammelband eines „nicht etablierten“ fremdsprachigen Autors kann die Reaktion von mehreren etablierten Verlagen auf den Vorschlag dienen, den 2003 vorbereiteten zweisprachigen Sammelband ausgewählter Gedichte von Rubzow[34] herauszubringen. Trotzdem sie die Wichtigkeit eines solchen Projektes anerkannten, lehnten die meisten Verlage es ab und begründeten das damit, dass der Grad des finanziellen Risikos zu hoch sei, da sich die Poesie keiner Nachfrage auf dem Markt erfreue, umso mehr, wenn es um einen Autor gehe, der dem Leser unbekannt sei. Das Buch mit dem Titel „Komm, Erde“ (dies ist die Anfangszeile aus der Übersetzung des Gedichts von Rubzow „Davaj, zemlja, nemnožko otdochnëm!“, die von dem DDR-Dichter Günther Deicke angefertigt wurde) erschien erst 2004 in einer Auflage von 300 Exemplaren, wurde ausverkauft und ein großer Teil verschenkt.
Ausgehend von der erweiterten Interpretation des unverzichtbaren Attributs der westlichen Gegenwartskultur, des bekannten Begriffes „modern“, erschien es den deutschen Übersetzern möglich, Rubzow zu den Klassikern der Moderne zu zählen. Genau von diesen Positionen aus hat R. Dittrich im Nachwort zum Buch[35] versucht, das Schaffen des russischen Dichters, der nach Meinung von H. Löffel „dem gegenwärtigen deutschen kulturellen Bewusstsein so fremd ist (und hier ergänzen wir: sowohl der Form, als auch dem Inhalt nach)“[36]*, in den Kontext der westlichen Gegenwartsliteratur einzufügen. Dem westlichen Leser musste noch erklärt werden, dass Rubzows Gedichte „lebendige Verse, die Frucht der persönlichen Erlebnisse des Autors und gleichzeitig Ausdruck der russischen Kultur sind: nicht der Avantgardekultur, sondern der Kultur der slawischen Richtung – eines Wertes, zu dem man heute in Russland zurückkehrt. Das ist wahrhafte Volkslyrik.“[37]*
Das Schaffen N.M. Rubzows, das auf den Traditionen der russischen klassischen Poesie gründet, erscheint dem gegenwärtigen deutschen Leser, der mit den Traditionen der Moderne aufgewachsen ist, mit seinem Hang zur freien Form sich auszudrücken, etwas altmodisch. Es ist kein Zufall, dass es in den letzten Jahrzehnten Mode geworden ist, die Gedichte russischer Dichter im freien Versmaß zu übersetzen. Die deutschen Dichter selbst greifen recht selten zu Reim und Versmaß, meist im Kontext des postmodernen Spiels mit der Tradition. Einer der Übersetzer, der Dichter R. Dittrich, hält die Übertragung des russischen Reims ins Deutsche für extrem problematisch aufgrund der unterschiedlichen Klangstrukturen beider Sprachen, von denen sich die russische in weitaus höherem Maße für den Reim eigne als die deutsche. Bei einer 1:1-Übernahme bestehe immer die Gefahr, ins Kitschige oder sogar Lächerliche abzugleiten. In diesem Zusammenhang sind die Übersetzungen von Gedichten N. Rubzows, die für den Sammelband „Ruf der Erde“* angefertigt wurden, auf ihre Weise zum Gradmesser der kreativen Fähigkeiten der deutschen Dichter geworden. Die Genauigkeit bei der Wiedergabe der melodisch-rhythmischen und vokal-harmonischen Zeichnung der poetischen Werke Rubzows wurde mit dem Ziel, den unvergleichlichen Klang der russischen Poesie in einer fremden Sprache wiederzugeben, zum Hauptprinzip bei der Übersetzung ins Deutsche. Eine wichtige Aufgabe war es, dem deutschen Leser auch die Eigenart der russischen Mentalität Rubzows nahezubringen. Und dafür war es, wie Löffel in seinem Auftritt bei der Präsentation des Buches, die am 22. Mai 2005 im Rubzow-Museum bei der Bibliothek Nr. 95 des Südwestlichen Verwaltungsbezirks in Moskau stattfand, nötig, sich in Gedanken gemeinsam mit Nikolai Rubzow in jene Gegenden zu begeben, in denen er gelebt und gearbeitet hatte, und Russland mit Rubzows Augen zu sehen. Es ist noch anzumerken, dass im Verlauf der Arbeit der 60-jährige Übersetzer auch die Geheimnisse der russischen Sprache für sich entdeckt hat.
Das Schaffen N.M. Rubzows gehört nicht zum Lehrplan der russischen Sprache und Literatur in Deutschland. Berücksichtigt man den Platz des Dichters in der gegenwärtigen Wahrnehmung der Leser, die Bewertung seines Schaffens durch die moderne russische Wissenschaft (im Januar 2011 fand im Institut für Weltliteratur der Russischen Akademie der Wissenschaften anlässlich des 75. Geburtstages N.M. Rubzows die erste wissenschaftlich-praktische Konferenz statt, die seinem Schaffen gewidmet war)[38], erscheint es zweckmäßig, die Erforschung seiner Dichtung in den Russistik-Fakultäten ausländischer Universitäten zu empfehlen.
Der Zerfall der UdSSR hat sich unterschiedlich auf die russisch-deutschen Literaturbeziehungen ausgewirkt. Mit der Abkehr des Staates von der harten Regulierung von Fragen der Kulturpolitik ging auch die staatliche Unterstützung im Bereich des Bücheraustauschs verloren. Nach 1990 gingen wesentlich weniger Bücher ausländischer Literatur bei der Stelle ein, bei der sie hauptsächlich verwahrt werden – der Gesamtrussischen Staatlichen Bibliothek für ausländische Literatur. Die Unterstützung der verlegerischen und Übersetzungstätigkeit wurde an ausländische Kulturorganisationen verpachtet, insbesondere an das Deutsche Kulturzentrum „Johann Wolfgang von Goethe“ in Russland (Goethe-Institut). Die axiologischen Akzente in der Bewertung der für die Übersetzung empfohlenen deutschen Literatur, die also finanziell unterstützt wird, haben sich verschoben. Einerseits sind das vergessene oder zu Zeiten der UdSSR verbotenen Namen. So haben zum Beispiel in den letzten Jahren S. George[39] und G. Benn[40] begonnen, „Russisch zu sprechen“. Das ist sowohl vom Standpunkt der Möglichkeit, den russischen Leser mit deutschen Dichtern und Schriftstellern vertraut zu machen, deren Schaffen sich nicht in den ideologischen Kanon der sowjetischen Kultur einfügte, als auch durch das allgemein gestiegene Interesse der Vertreter der kreativen und wissenschaftlichen Elite und der literarischen Feinschmecker an der Epoche der Moderne und erst recht der Avantgarde kein Zufall. Ein Zeugnis dafür ist die Veröffentlichung solcher Schriftsteller wie G. Heym[41], W. Benjamin[42], H.H. Jahnn[43] und anderer in den Jahren nach der Perestroika. In der UdSSR waren die Werke dieser Richtung mit einem ungeschriebenen Tabu belegt, das wieder einmal mit ihrem angeblich ungenügenden sozialen Engagement u.ä. begründet wurde.
Von deutschen Sponsoren unterstützt werden Schriftsteller und Dichter, die Top-Listen der medienpräsenten deutschen Gegenwartsautoren anführen (H. Müller, D. Grünbein, T. Kracht, P. Süskind u. a.). Andererseits sind auch die Fälle häufiger geworden, in denen Autoren übersetzt werden, die subjektiven ästhetischen Vorlieben, innerliterarischen Geschmäckern und Interessen entsprechen. So haben die geistige Unterstützung des Maître G. Falkner die jungen Dichter H. Jackson, B. Sames*, S. Popp und M. Rink erfahren, die sich in der 2005 in Moskau erschienenen zweisprachigen Anthologie „Diapazon. Antologija sovremennoj nemeckoj i russkoj poezii. Diapason. Anthologie deutscher und russischer Gegenwartslyrik“ in der Gesellschaft der namhaften Dichter H. M. Enzensberger, M. Krüger, T. Kling und G. Falkners selbst finden.
Zweifellos ein Verlust in der russischen Kultur der Zeit nach der Perestroika ist das Verschwinden der Traditionen der russischen Schule der literarischen Übersetzung. Die „letzten Mohikaner“ dieses Berufsstandes, insbesondere W. Mikuschewitsch, J. Witkowski, W. Kuprijanow, W. Weber, M. Rudnizki, A. Prokopjew, W. Letutschi, T. Baskakowa, J. Sokolowa und wenige andere, dank denen der russische Leser bis heute die seltene Möglichkeit hat, dem künstlerischen Wort der deutschen Klassiker und zeitgenössischen Dichter nahezukommen, können die Situation, die in der Übersetzungsprosa entstanden ist, leider nicht retten. Formuliert man die bekannten Worte des in Deutschland lebenden russlanddeutschen Dichters und Essayisten Waldemar Weber um, nach dessen Beobachtungen die von der Postmoderne in Versuchung geführten einfachen Deutschen mit der Hoffnung leben, die wahre Literatur würde von Osten her zurückkehren und gerade die Russen würden die Literatur überhaupt retten, kann man sagen, dass wenn unter den deutschen Leseratten der Mythos lebt, dass „für die Russen das Sterben der Literatur gleichbedeutend mit dem Verlust Gottes ist. Schließlich sind sie ohne Literatur ein Volk ohne Gesicht, eine außergeschichtliche Masse, denn das ist das Größte, das sie erschaffen haben“, so „werden sie unbedingt bald zur Besinnung kommen, denn man darf doch nicht den Ast absägen, auf dem man sitzt.“[44]
Prof. Dr. habil Tamara Kudryavtseva vom Gorki-Institut für Weltliteratur der Russischen Akademie.
[1] S. ausführlicher: Gugnin, A. A.: Osnovnye etapy istorii nemecko-russkich i russko-nemeckich literaturnych svjazej // Baltijskij filologi
eskij kur’er. (Gugnin, A. A.: Die wichtigsten Etappen der Geschichte der deutsch-russischen und russisch-deutschen literarischen Beziehungen, in: Baltischer Philologischer Kurier) 2003. Heft 3, S. 277–278.
[2] S.: Veber, V.: Čto zapadnyj citatel‘ ždët ot russkoj literatury // Inostrannaja literatura, (Weber, W.: Was der westliche Leser von der russischen Literatur erwartet in: Ausländische Literatur) 2005. Heft 7, S. 244.
[3] S. ausführlicher: Schnitzler, M.: Ein umwerfender Hauch von Freiheit. Verbotenes Ereignis: Andrej Bitows grandioser Roman «Das Puschkinhaus» in: Berliner Zeitung. 28.02.2008.
[4] S.: Piontek H.: Ich, Anton Pawlowitsch in: Piontek H. Deutsche Gedichte seit 1960 / H. Piontek. Stuttgart, 1972. S. 35–36.
[5] S.: Steinherr L.: Ostrowskij im Gepäck in: Steinherr L.: Fluganweisung. München, 1985. S. 101.
[6] S. Badryzlova, O.V.: Vosprijatie tvorcestva Valentina Rasputina v Germanii (1970-1980): Diss. … kand. filol. nauk (Die Wahrnehmung des Schaffens Walentin Rasputins in Deutschland in den Jahren 1970-1980. Diss. zur Erlangung des Grades eines Kandidaten der philologischen Wissenschaften) 10.01.01: Tjumen‘, 2005. 163 S. Russische Staatsbibliothek, Dissertationsabteilung, 61:05-10/826.
[7] S. ausführlicher: Kudrjavceva, T. V. Soderžanie ponjatija „rodina“: patriotizm s ogljadkoj na prošloe (Der Inhalt des Begriffs „Heimat“ mit Blick auf die Vergangenheit), in: Kudrjavceva, T. V.: Novejšaja nemeckaja poezija (1990-e – 2000-e gg.): osnovnye tendencii i chudožestvennye orientiry (Die neueste deutsche Poesie – 1990-2000: Grundlegende Tendenzen und künstlerische Orientierungspunkte). Moskau, 2008. S. 23–28.
[8] Badryzlova O.V. Op. cit., S. 17
[9] S. ausführlicher: Badryzlova O.V. Op. cit., S. 17.
[10] Harig L. Der Song vom Menschwerden des Menschen, in: Harig L. Im Geschwirr der Espenblätter: Lieder und Balladen. Blieskastel, 2002. S. 55.
[11] Badryzlova, O.V.: Op.cit. S. 20.
[12] Ebenda.
[13] S. ausführlicher: Stopcenko, N. I.: Fenomen V. Šukšina v nemeckoj kul’ture (Das Phänomen W. Schukschins in der deutschen Kultur), in: Jazyk i kul’tura (Sprache und Kultur). Ausg. 1., Kiew, 2000. Bd. 4, S. 253–259; Derselbe. M. A. Šolochov v Germanii (1929-2011): dialog kul’tur-civilizacij. (M. A. Scholochow in Deutschland 1929-2011: Dialog der Kulturen und Zivilisationen). Moskau, 2012. Drommert R.: Dichter des tragischen Lebensgefühls aus Russland — Konstantin Paustowskij: «Erzählungen vom Leben». Kein Trampelpfad zum Glück in: Die Zeit. 2.3.1979. Nr. 10; Hoppe S.: Das Thema des Großen Vaterländischen Krieges in der sowjetischen Literatur der 70er Jahre. Am Beispiel des Schaffens von Viktor Astaf’ev und Evgenij Nosov. Halle: Univ. Diss. 1982; Russische Vorabende. Dorfschriftsteller Below gestorben in: Frankfurter Algemeine Zeitung. Feuilleton. 06.12.2012.
[14] Gëte I. V. Faust/ Per. s nem. N. Cholodkovskogo. (Goethe: Faust. Übersetzung aus dem Deutschen von N. Cholodkowski). Pod redakciej M. L. Lozinskogo. (Herausgegeben von M. L. Losinski.) Predislovie V. M. Žirmunskogo. (Vorwort von V. M. Schirmunski.) Moskau, Leningrad: Gosudarstvennoje izdatel’stvo (Staatsverlag), 1922.
[15] Gëte I. V. Faust/ Per. s nem. B. Pasternaka (Goethe: Faust. Übersetzung aus dem Deutschen von B. Pasternak). Vstupitel’naja stat’ja i kommentarii: N. Vil’monta (Einführung und Kommentar von N. Wilmont). Moskau, Leningrad: Gosudarstvennoje izdatel’stvo chudožestvennoj literatury (Staatsverlag für schöngeistige Literatur), 1960.
[16] S. ausführlicher: Jakuševa G. V.: Faust v iskušenijach XX veka: Gëtevskij obraz v russkoj i zarubežnoj literature. (Jakuschewa, G. W. : Faust in den Versuchungen des 20. Jahrhunderts: Goethes Gestalt in der russischen und ausländischen Literatur). Moskau, 2005.
[17]S. ausführlicher: Lobačëva D. R. Roman I. V. Gëte „Stradanija junogo Vertera“: recepcija v Rossii. Avtoref. Diss. 2005. (Lobatschowa, D. W.: Der Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ von J. W. Goethe: Rezeption in Russland. Referat zur Dissertation, 2005.
[18] S. ausführlicher: Rožnovkij S. V.: Genrich Bëll‘. (Roschnowski, S. W.: Heinrich Böll). Moskau, 1965; Bruhn P. Heinrich Böll in der Sowjetunion. Berlin, 1980. (Vollständige deutsche bibliographische Angaben: Peter Bruhn / Henry Glade HEINRICH BÖLL IN DER SOWJETUNION 1952-1979 Abriß der sowjetischen Böll-Rezeption und Bibliographie der in der UdSSR in russischer Sprache erschienenen Schriften von und über Heinrich Böll. Berlin – Bielefeld – München, Erich Schmidt Verlag 1980).
[19] Lenc Z. Urok nemeckogo / Per. s nem. R. Gal’perinoj i V. Kurella. Posleslovie I. Vinogradova. (Lenz, S.: Deutschstunde, übers. von R. Galperina und W. Kurella. Nachwort von I. Winogradow). Moskva, Izdatel’stvo „Progress“ (Moskau, Verlag „Progress“), 1971. Derselbe: Krajevedceskij muzej / Per. s nem. W. Kurella i I. Karincevoj; Predisl. I. Mlecinoj. (Ders.: Heimatmuseum, übers. von W. Kurella und I. Karinzewa. Vorwort von I. Mletschina). Moskva: Raduga (Moskau, Raduga), 1982. Derselbe: Ejnštejn peresekajet El’bu bliz Gamburga: Rasskazy / Per. s nem., vstupit. stat’ja Ju. Archipova. (Ders.: Einstein überquert die Elbe bei Hamburg: Erzählungen, Übersetzung und Einleitung von J. Archipow). Moskva: Chudožestvennaja literatura (Moskau, Belletristik-Verlag „Chudoschestwennaja literatura“), 1982. Derselbe: Ucebnyj plaz / Per. s nem. I. Karincevoj i V. Kurella; predisl. I. Mlecinoj. (Ders.: Exerzierplatz, übers. von I. Karinzewa und W. Kurella. Vorwort von I. Mletschina). Moskva: Raduga (Moskau, Raduga), 1989. Derselbe: Bjuro nachodok / Per. s nem. G. Kosarik. (Derselbe: Fundbüro, übers. von G. Kosarik). Moskva: AST-press (Moskau, AST-press), 2004. Derselbe: Minuta molcanija / Per. s nem. G. Kosarik. (Derselbe: Schweigeminute, übers. von G. Kosarik). Moskva: Fljuid (Moskau: Fluid), 2011.
[20] Die Blechtrommel (1959, russ. Übersetzung 1995), Katz und Maus (1961, russ. Übersetzung 1968), Hundejahre (1963, russ. Übersetzung 1996), Aus dem Tagebuch einer Schnecke (1972, russ. Übersetzung 1993), Das Treffen in Telgte (1979, russ. Übersetzung 1983).]
[21]Mein Jahrhundert (1999, russ. Übersetzung 2000), Im Krebsgang (2002, russ. Übersetzung 2002), Beim Häuten der Zwiebel (2006, russ. Übersetzung 2008), Die Box (2008, russ. Übersetzung unter dem Titel: „Fotokamera. Istorii iz temnoj komnaty. – Der Fotoapparat. Geschichten aus der Dunkelkammer“ 2009).
[22] Brief an den Verfasser dieses Abschnittes des Buches vom 10.03.2006.
[23] S. ausführlicher: Hitliste der Jahrhundertdichter: die wichtigsten Dichter des 20. Jahrhunderts in: Das Gedicht. 1999. Heft 7. S. 98–102.
[24] Ibid. S. 100.
[25] Brief an die Verfasserin dieses Abschnittes des Buches vom 20.06.2004.
[26]S.: Kling, T.: Stichi. Perevod s nemeckogo i vstupitel’naja stat’ja Ol’gi Denisovo-Barskoj. Predislovie L’va Rubinštejna (Kling, Th.: Gedichte. Übersetzung aus dem Deutschen und Einleitung von Olga Denissowa-Barskaja, Vorwort von Lew Rubinstein), in: „Inostrannaja literatura“ (Ausländische Literatur). 1996. Heft 9, S. 48–53. Vgl. ebenso: Dampfbetriebene Liebesanstalt: Gedichte des russischen Futurismus. Th. Kling, A. Nitzberg rezitieren. Düsseldorf, 1999. 1 CD.
[27] Brief an die Verfasserin dieses Abschnittes des Buches vom 29.03.2006.
[28] S. ausführlicher: http://www.slawistik.hu-berlin.de/studium/studienbegleitendes_material/leseempfehlungen_lw_11.04.pdf (21.09.2008).
[29] Veber, V.: Op.cit. S. 245.
[30]Kasack W.: Die russische Literatur 1945–1976. Mit einem Verzeichnis der Übersetzungen ins Deutsche. 1945–1979. München. 1980.
[31]Waber S.: Lyrisches Subjekt und poetisches Geschichtsbild im Werk des russischen sowjetischen Dichters Nikolaj Rubcov, Dissertation A, Leipzig, 1990.
[32] Goldt R.: Rubcov, Nikolaj Michajlovič // Kindlers Neues Literaturlexikon. (Supplement L-Z.) München, 1998. Bd. 22. S. 393–395.
[33]Meichel J. Auf der Suche nach einer Alternative — sowjetische Poesie der Gegenwart im Spannungsfeld sozioökonomischer und kulturpolitischer Tendenzen. Mainz, 1988.
[34] Rubcov N.: Komm, Erde: Ausgewählte Gedichte; Russisch und Deutsch, in: R. Dittrich, T. Kudrjavceva, H. Löffel. Schweinfurt: Wiesenburg, 2004.
[35] Dittrich R.: Ein Leben in Gedichten. Zur Poesie Nikolaj Rubcovs (1936–1971) in: Rubcov N.: Komm, Erde. S. 116–139.
[36] Zepp A.: Nikolaj Rubcovs Gedichte sind gelebt. Interview mit Hartmut Löffel in: Schwäbische Zeitung. (Regionale Kultur). 27. 12. 2004.
[37] Knjazeva, A. N.: Rubcov na jazyke Gëte (Rubzow in der Sprache Goethes), in: Biznes na Murmane (Business am Murman). 2005. Heft 3. S. 24.
[38] Anlässlich des 80. Geburtstages (Februar 2016) fand die zweite, Internationale, Konfernz statt.
[39] George, S.: Sed’moe kol’co / Per. s nem. V. Letucij. (George, S.: Der siebte Ring. Übers. aus dem Deutschen von W. Letutschij). Moskva: Vodolej, 2009 (Moskau: Vodolej, 2009).; Derselbe: Al’gabal / Per. Nestora Piljavskogo (Derselbe: Algabal. Übers. aus dem Deutschen von Nestor Piljawski). Moskva: Ad Marginem Press, 2014; Majackij, M.: Spor o Platone. Krug Stefana George i nemeckij universitet. (Majazki, M.: Streit über Platon. Der Kreis Stefan Georges und die deutsche Universität.) Moskva: Izdatel’skij dom Vysšej školy ėkonomiki, 2011. (Moskau, Verlagshaus der Hochschule für Wirtschaft, 2011).
[40] Benn, G.: Dvojnaja žizn‘. Proza. Ėsse. Izbrannye stichi / Sostaviteli Igor‘ Bolycev i Val’demar Veber. (Benn, G.: Doppelleben. Prosa, Essays, ausgewählte Gedichte. Herausgegeben von Igor Bolytschew und Waldemar Weber.) Per. s nem. S. Averinceva, A. Belobratova i dr. (Übersetzt aus dem Deutschen von S. Awerinzew, A. Belobratow u.a.) Augsburg: Waldemar Weber Verlag; Moskau: Lagus Press, 2008.; Derselbe: Pered koncom sveta. Sbornik stichotvorenij / Per. s nem. V. Mikuševica. (Derselbe: Vor dem Ende der Welt. / Übersetzt aus dem Deutschen von W. Mikuschewitsch.) Sankt Petersburg: Vladimir Dal‘, 2008.
[41] Gejm, G.: Izbrannye stichotvorenija. /Sost. A. Prokop’ev. (Heym, G.: Ausgewählte Gedichte. Herausgegeben von A. Prokopjew). Moskva: Carte blanche (Moskau: Carte blanche), 1993; Derselbe: Umbra vitae / Per. A. Nikolaeva. (Derselbe: Umbra vitae. Übers. von A. Nikolajew.) Moskva: Allegro-Press, 1995. (Moskau: Allegro-Press), 1995. Derselbe: Vecnyj den‘. Umbra vitae. Nebesnaja tragedija / Per. M. Gasparova. (Derselbe: Der ewige Tag. Umbra vitae. Die himmlische Tragödie* / Übers. von M. Gasparow.) Moskva: Nauka, 2003 (Moskau: Nauka, 2003).; Derselbe: Nebesnaja tragedija / Per. Moskau Gasparova. (Derselbe: Die himmlische Tragödie* / Übers. von M. Gasparow.) Sankt Peterburg: Azbuka-Klassika (Sankt Petersburg: Klassik-Fibel), 2005. Derselbe: Morskie goroda: Izbrannaja lirika / Per. A. Černogo. (Derselbe: Meeresstädte: Ausgewählte Lyrik /Übers. von A. Tschornyj.) Moskva: Vodolej, 2011. (Moskau: Vodolej, 2011).; Derselbe: Izbrannoe / Per. D. Vonavi. (Derselbe: Ausgewählte Werke / Übers. von D. Wonawi.) Berlin: Von Rotenberg, 2012; Vecnyj den‘ / Per. A. Černogo; s paral. tekstom na nem. jaz. (Der ewige Tag / Übers. von A. Tschornyj; mit Paralleltext in deutscher Sprache) Sankt-Peterburg: Svoë izdatel’stvo, 2013. (Sankt Petersburg: Swojo isdatelstwo, 2013.)
[42] Ben’jamin, V.: Proizvedenie iskusstva v ėpochu ego techniceskoj vosproizvodimosti. Izbrannye ėsse / Pod red. Ju. A. Zdorovogo. (Benajmin, W.: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Ausgewählte Essays. Herausgegeben von J. A. Zdorovyj.) Moskva: Medium, 1996. (Moskau: Medium, 1996.); Derselbe: Moskovskij dnevnik / Per. s nem. i prim. S. Romaško; red. i poslesl. M. Ryklina; predisl. G. Šolema. (Derselbe: Moskauer Tagebuch / Übersetzung aus dem Deutschen und Anmerkungen von S. Romaschko. Gesamtredaktion und Nachwort von M. Ryklin. Vorwort von G. Scholem.) Moskva: Ad Marginem, 1997. (Moskau: Ad Marginem, 1997).; Derselbe: Ozarenija / Per. N. M. Bernovskoj, Ju. A. Danilova, S. A. Romaško. (Derselbe: Gedankenblitze* [evtl.: Denkbilder – Anm. d. Ü.], Übers. von N. M. Bernowskaja, J. A. Danilow, S. A. Romaschko). Moskva: Martis, 2000 (Moskau: Martis, 2000). Derselbe: Franc Kafka / Per. M. Rudnickogo. (Derselbe: Franz Kafka, Übers. von M. Rudnizki) Moskva: Ad Marginem, 2000. (Moskau: Ad Marginem, 2000).; Derselbe: Proischoždenie nemeckoj barocnoj dramy. (Derselbe: Der Ursprung des deutschen Trauerspiels.) Moskva: Agraf, 2002 (Moskau: Agraf, 2002); Derselbe: Maski vremeni: Ėsse o kul’ture i literature / Per. s nem. i fr.; sost., predisl. i primeec. A. Belobratova (Derselbe: Masken der Zeit*: Essays über Kultur und Literatur/ Übers. aus dem Deutschen und dem Französischen, herausgegeben und mit einem Vorwort und Anmerkungen versehen von A. Belobratow.) Sankt-Peterburg: Simpozium, 2004. (Sankt Petersburg: Symposium, 2004.); Derselbe: Ucenie o podobii. Mediaėsteticeskie proizvedenija. (Lehre vom Ähnlichen. Mediaästhetische Werke.) Moskva: RGGU, 2012 (Moskau: Russische Staatliche Geisteswissenschaftliche Universität, 2012); Derselbe: Ulica s odnostoronnim dviženiem / Per. s nem. pod redakciej I. Boldyreva. (Derselbe: Einbahnstraße, Übers. aus dem Deutschen und herausgegeben von I. Boldyrew). Moskva: Ad Marginem, 2012. (Moskau: Ad Marginem, 2012).; Derselbe: Berlinskoe detstvo na rubeže vekov / Per. s nem. G. W. Snežinskoj, nauc. red. A. W. Belobratova (Derselbe: Berliner Kindheit um Neunzehnhundert, Übers. aus dem Deutschen von G. W. Sneschinskaja, wissenschaftliche Redaktion von A. W. Belobratow). Moskva: Ad Marginem, Ekaterinburg: „Kabinetnyj ucenyj“ 2012. (Moskau: Ad Marginem, Jekaterinburg: „Der Kabinettgelehrte“, 2012).; Derselbe: Central’nyj park / Per. s nem. A. Jarina. (Derselbe: Zentralpark, Übers. aus dem Deutschen von A. Jarin). Moskau: Grundrisse, 2015.
[43] Jahnn, Ch. Ch.: Ėto nastignet každogo / Per. T. Baskakovoj. (Jahnn, H. H.: Jeden ereilt es, Übers. v. T. Baskakowa). Tver‘: KOLONNA Publications; Mitin žurnal, 2010 (Twer: KOLONNA Publications; Mitjas Zeitschrift, 2010); Derselbe: „Ugrino i Ingrabanija“ i drugie rannie teksty /Per. T. Baskakovoj. (Derselbe: „Ugrino und Ingrabanien“ und andere frühe Texte, Übers. von T. Baskakowa). Tver‘: KOLONNA Publications; Mitin žurnal, 2012 (Twer: KOLONNA Publications; Mitjas Zeitschrift, 2012). Derselbe: Tomas Catterton: [Dramy] /Per. T. Baskakovoj. (Derselbe: Thomas Chatterton [Dramen], Übers. von T. Baskakowa.) Tver‘: KOLONNA Publications; Mitin žurnal, 2013 (Twer: KOLONNA Publications; Mitjas Zeitschrift, 2013); Derselbe: Reka bez beregov: Roman. Čast‘ pervaja: Derevjannyj korabl‘ /Per. s nem., sost., komment. i posleslovie T. Baskakovoj. (Derselbe: Fluss ohne Ufer: Roman. Erster Teil: Das Holzschiff, Übers. aus dem Deutschen, herausgegeben, mit Kommentaren und einem Nachwort versehen von T. Baskakowa.) Sankt-Peterburg: Izdatel’stvo Ivana Limbacha, 2013. (Sankt Petersburg: Verlag Iwan Limbach, 2013.); Derselbe: Reka bez beregov: Roman. Čast‘ vtoraja: Svidetel’stvo Gustava Aniasa Chorna. Kniga pervaja / Per. s nem. T. Baskakovoj. (Derselbe: Fluss ohne Ufer: Roman. Zweiter Teil: Die Niederschrift des Gustav Anias Horn nachdem er 49 Jahre alt geworden war. Erstes Buch, Übers. aus dem Deutschen von T. Baskakowa.) Sankt-Peterburg: Izdatel’stvo Ivana Limbacha, 2014. (Sankt Petersburg: Verlag Iwan Limbach, 2014.)
[44]Veber, V.: Op.cit. S. 249.