köpfe

 

liegt das hirn gefangen

hinter der schädeldecke

wie die erde unterm himmel

zieht sich das herz zusammen

 leg ich den körper tiefer ins grab

 fliegen bienen daraus hervor

raubt mein schatten ihnen honig

 lenkt er mich mit einem blick zur seite

 werfen wir meine knöchel als würfel

 in die hirnschale schlag ich ihn

 reicht er mir seinen kopf auf händen

bohren sich die nägel in die knochen

wachsen meinen fingern wieder kuppen

 tasten sie insektengleich mit fühlern

verwischen sie die asche auf der stirn

 

 

***

Seelenland, Gedichte von Holger Benkel , Edition Das Labor 2015

Further reading

In einem Kollegengespräch ergründeln Holger Benkel und A.J. Weigoni das Wesen der Poesie – und ihr allmähliches Verschwinden. Das erste Kollegengespräch zwischen Holger Benkel und Weigoni finden Sie hier.

kindheit und kadaver, Gedichte von Holger Benkel, mit Radierungen von Jens Eigner. Verlag Blaue Äpfel, Magdeburg 1995. Eine Rezension des ersten Gedichtbandes von Holger Benkel finden Sie hier.

meißelbrut, Gedichte von Holger Benkel, mit siebzehn Holzschnitten von Sabine Kunz und einem Nachwort von Volker Drube, Dr. Ziethen Verlag, Oschersleben 2009. Eine Rezension finden Sie hier.

Gedanken, die um Ecken biegen, Aphorismen von Holger Benkel, Edition Das Labor, Mülheim 2013

Essays von Holger Benkel, Edition Das Labor 2014 – Einen Hinweis auf die in der Edition Das Labor erschienen Essays finden Sie hier. Auf KUNO porträtierte Holger Benkel die Brüder Grimm, Ulrich Bergmann, A.J. Weigoni, Uwe Albert, André Schinkel, Birgitt Lieberwirth und Sabine Kunz.