Sie hieß Sabine Bettina Susann
So sah sie auch aus: man ließ sie links liegen
Nix kam aus ihr raus nix war an ihr dran
Doch ja: sie hatte nen hohen spann
Ich kannte nen adler der ging für sie fliegen
Bebartete beine und spleißiges haar
und schwitzte doch sex aus allen poren
Bei so ner fleischbeschau hätt sie sogar
was ferner liefen beträfe klar
noch gegen die letzte aster verloren
Sie war die graueste mauerrandmaus
und hatte nicht allzu viel auswahl an männe
Als schwäbin machte sie ’s beste draus
so klötzle auf klötzle fürs männlebauhaus
in ihrer rattenzuhausbeiunspenne
ne schlechte fickerverwerterin
so konnte sie zulangen fett in die kleie
Man griff sie ab sie griff hemmungslos hin
Sie hatte den anker sie hatte den spin
und kämpfte sich sozioorgasmisch ins freie
Sie war ein offenes scheunentor
für alle die kamen mit kaltblut und wagen
Sie nahm sich die halme einzeln vor
mit schartiger sichel sie schnitt nicht sie schor
und schüttelte morgens die spelzen vom kragen
Nachts aber wurde es leise im bau
da kam eine stimme auf zehenspitzfüßen
Dann warst du ein mann und sie war eine frau
Der himmel im efeukreuz spielte Oau
und nichts war zu bangen und nichts war zu büßen
Und keiner der jemals herauf zu ihr stieg
hat jemals abfällig drüber berichtet
Der kavalier genoß und schwieg
Der hacho hornte hinaus seinen sieg
Drum sei ’s – siehe vor – pseudonymlich gedichtet
Anfang 85
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Zeitgefährten von HEL, KUNO 2017
Die Zeitgefährten sind zwischen 1977 – 2008 entstanden, es sind Gedichte für Einzelne, Kopf-, Brust- und Kniestücke, Porträts von Freunden, Kollegen, gereimte Rezensionen, Liebesgedichte, Minnesang und Totenreden, aus 33 Jahren und 7 Städten. In diesen Gedichten spürt HEL das Existenzielle im vermeintlich Banalen auf. Er hat es hat es nicht nötig, Fiktion zu erfinden … die Fiktion existiert bereits.
Weiterführend →
Eine Würdigung von HEL findet sich hier. Eine faszinierend langer Briefwechsel zwischen Ulrich Bergmann und HEL findet sich hier. Eine Hörprobe des Autors findet sich auf MetaPhon.