Eine begeisternde Symphonie der Bewegung.
Luis Buñuel
So visionär die Filmbilder von Fritz Lang in Metropolis immer noch sind, ohne Inhalt geht es nicht. Und für das Drehbuch war Thea von Harbou zuständig. Sie hat eine unmögliche Personenhandlung erfunden, die in den Motiven überstopft wird. Meist wird mit Gefühlsphrasen gearbeitet. Ein sachliches Thema grausam verkitscht. Effekte, nicht weil Weltanschauungen zu Explosionen drängen, sondern weil der Film seine Tricks will. Der Schluß, die tränenreiche Versöhnung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die Joseph Goebbels so gut gefallen hat, daß er Fritz Lang angeblich zum Reichsfilmminister machen wollte.
Lasset uns einen Turm der Technik bauen, dessen Spitze bis an die Sterne reiche.
Fritz Lang
„Dem Regisseur schwebte scheinbar ein utopischer Film vor, der Tendenzen der Wirklichkeit enthalten sollte. Für jeden etwas: Der Bourgeoisie die ,Metropolis‘, für die Arbeiter den Sturm auf die Maschinen, für die Sozialdemokraten die Arbeitsgemeinschaft, für die Christlichen das ,Goldene Herz‘ und den Heilandsspuk. […] Abgesehen von dem kitschigen Inhalt ist die filmtechnische Leistung zweifelsohne hervorragend und in ihrer Art bisher unerreicht. Die Illusion der Wolkenkratzerstadt, die Darstellung der Maschinenunterwelt, die ,Geburt‘ der Menschenmaschine, die Überschwemmung sowie einige der Massenszenen sind ausgezeichnet.“, war in Die Rote Fahne am 12. Januar 1927 zu lesen.
In 2010 fand man im Filmmuseum von Buenos Aires eine Fassung, die nah an der Version ist, die 1927 in der Premiere vor 70 Jahren in Berlin zu sehen war. Die verschollen geglaubten Szenen würden digital gereinigt, das Resultat ist nun auf DVD zu sehen. Man sollte sich im Haimkino selbst ein Bild davon machen, sonst schauen wir nur, aber wir sehen nicht.
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