Tadj an hochverehrsters Mink Das Dir zu
schreiben fällt mir nicht eben leicht ich weiß ich
bin von minderstoff (Cromagnon) und Dich kla-
fümwen die katzen
Was war eis am telefon weiß ich weiß ich
mit den ohren riechen die armen ohren!
Säh ich die musik hätte vierfachlöffel
lief ’s in die irre
Führst mir projektion wider projektion vor
sprichst mich schuldig daß ich mich schuldig spreche
Deine aktie weil Du ja keine dran hast
weist Du sie von Dir
Meins ist schwachcharakter und Deins ist reinheit
meins ist gutmenschseinwollen Deins ist sein es
Wie der alte Toussaint als sagte: kannste
machen was wills de
Dreijupp: Scheiß drauf! Mußte ich das erklären!
Wer ’s nicht fühlt .. Du mußt nicht Camorra mittun
Aber darf ich mit die jefühle rumkomm‘
oder darf nich hein?
Aufgelegt! Und zähne geputzt Ja wer denn
setzt mir immer die latschen vor die haustür?
Drei Woglinden wenigstens sind so taktvoll
Freyan zu dulden
Mink ich hab Dich doch lieb! So weit ich auskann
Wenn der mord mir anhängt und keinem andern
warum hast du den da genommen Deinen
bißwarmen Lecter
Du bist sarkophag meines faulen herzens
bist und weißt es die letzte mit der ich reden
kann und doch die einzige die ich hab bei
uns Adamiten
Einverstanden: männchen nu denk in steppen
Nein Du hast die leichen nicht wo es stinkt da
stinkt ’s vor selbstgerechtigkeit Herzlich Deine
leiche im keller
***
Zeitgefährten von HEL, KUNO 2017
Die Zeitgefährten sind zwischen 1977 – 2008 entstanden, es sind Gedichte für Einzelne, Kopf-, Brust- und Kniestücke, Porträts von Freunden, Kollegen, gereimte Rezensionen, Liebesgedichte, Minnesang und Totenreden, aus 33 Jahren und 7 Städten. In diesen Gedichten spürt HEL das Existenzielle im vermeintlich Banalen auf. Er hat es hat es nicht nötig, Fiktion zu erfinden … die Fiktion existiert bereits.
Weiterführend →
Eine Würdigung von HEL findet sich hier. Eine faszinierend langer Briefwechsel zwischen Ulrich Bergmann und HEL findet sich hier. Eine Hörprobe des Autors findet sich auf MetaPhon.