Im Konservatorium der Dinge.
Wir werfen Märchen an
auf schizophrenen Grund,
belächelt von Maschinen,
die auf Eis dieselbe Schwere haben
wie mein Blut.
In Senfkörnern zuhause,
die Trümmer toter Sonnen
links und rechts.
Verfrüht die Hoffnung auf
Empörung und Arenen,
die Straßenzüge riechen
nach Reform und Flugbenzin,
und fremde Trauer lehnt
an allen Gräbern,
davor die treue Requisite Liebe,
eintausend Mal ins falsche
Poesiealbum kopiert,
die Augen weit wie Laub,
verschämte Kunstblumen
unterm gestreckten Arm.
***
Mit deutschen Untertiteln. Gedichte von Ralph Pordzik, Les Derniers Jours, 2017
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Bereits von seinem ersten Band Verabredung mit meinem Publikum war KUNO angetan. Auf KUNO lesen Sie auch einen Rezensionsessay von Holger Benkel über Ralph Pordzik – Poesie ist das identitätsstiftende Element der Kultur, KUNOs poetologische Positionsbestimmung.