James Joyce schrieb keine silbe lang schlecht
dahinfließend weich und gespannt
und aluminiumelastisch ist das
selbst limericks werden da nicht naß
mit siebensprachiger hand
Selbst Shakespeare versteigt sich ab und zu
selbst Goethe wird ab und zu dick
Doch selbst wenn Er Stannie um geld ersucht
und selbst wenn er schweinigelt selbst wenn er flucht
bei ihm ist kein falsch und kein flick
Die briten mal wieder Kipling voran
im Oxford / Trinity schritt
Sie brauchen keinen symbolis-
mus noch expressionismus noch sachlichkeitis-
mus: sie machen einfach nicht mit
Sie kannten das deckengemälde nicht
kaum porträt kaum bildhauerei
(Hans Sedlmayr hat das gesehn
sah nur eins nicht: die kelten im wartestand stehn)
kontinent- und rokokofrei
So hat immer recht wie Borges sagt
so Er wie das was Er spricht
(Er sagt es bezeichnenderweise von Wilde
doch hätte es beinah auch Joycen ereilt)
im Joycuitenlicht
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Zeitgefährten von HEL, KUNO 2017
Die Zeitgefährten sind zwischen 1977 – 2008 entstanden, es sind Gedichte für Einzelne, Kopf-, Brust- und Kniestücke, Porträts von Freunden, Kollegen, gereimte Rezensionen, Liebesgedichte, Minnesang und Totenreden, aus 33 Jahren und 7 Städten. In diesen Gedichten spürt HEL das Existenzielle im vermeintlich Banalen auf. Er hat es hat es nicht nötig, Fiktion zu erfinden … die Fiktion existiert bereits.
Weiterführend →
Eine Würdigung von HEL findet sich hier. Eine faszinierend langer Briefwechsel zwischen Ulrich Bergmann und HEL findet sich hier. Eine Hörprobe des Autors findet sich auf MetaPhon.