Als ich heute morgen erwachte, fühlte ich mich in Herrn Nipp verwandelt

 

Vor dem Laufen im Zoo-Park mache ich an einer Bank Dehnübungen. Auf der hinteren Lamelle stehen, jeweils links und rechts, eine eingeschenkte Tasse Kaffee. Eine Frau kommt vorbei, giesst die Tassen aus und wirft sie in den daneben stehenden Mülleimer und murmelt:

„Wer kommt denn auf solche Ideen?“

„Das war eine Installation. Sie haben ein Kunstwerk zerstört.“

„Konnte man aber nicht erkennen.“

„Wir schauen nur, aber wir sehen nicht.“*

Die Frau geht konsterniert in die Gegenrichtung.

 

 

 

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Herr Nipp, Porträt von Haimo Hieronymus

Zu einem begehrten Sammlerstück hat sich die Totholzausgabe von Herrn Nipps Die Angst perfekter Schwiegersöhne entwickelt. Zudem belegt sein Taschenbuch Unerhörte Möglichkeiten, daß man keinen Falken mehr verzehren muss, um novellistisch tätig zu sein. Herr Nipp dampft die Gattung der Novelle konsequent zu Twitteratur ein. Und außerdem präsentiert Haimo Hieronymus ab 2017 Über Heblichkeiten, Floskeln und andere Ausrutscher aus den Notizbüchern des Herrn Nipp.

*Andrei Arsenjewitsch Tarkowski