War’s gelenkter selbstmord
oder war es mord
gab es eine waffe
eine zweite dort
hat man sie getötet
hat man sie bedroht
oder gaben sie sich
selbstbestimmt den tod
lauschten ihnen wanzen
hat sie nichts gestört
hat kein mensch in Stammheim
einen schuß gehört
hörte man gespräche
wo ist dann das band
Endet hier die kriegsspur
im vernarbten land
Nahm man tod um tod so
billigend in kauf?
Reißt die knäste nieder
brecht die banken auf!
Aus: WESTHERBSTKANTATE 77 / 78
reimbereinigt
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Zeitgefährten von HEL, KUNO 2017
Die Zeitgefährten sind zwischen 1977 – 2008 entstanden, es sind Gedichte für Einzelne, Kopf-, Brust- und Kniestücke, Porträts von Freunden, Kollegen, gereimte Rezensionen, Liebesgedichte, Minnesang und Totenreden, aus 33 Jahren und 7 Städten. In diesen Gedichten spürt HEL das Existenzielle im vermeintlich Banalen auf. Er hat es hat es nicht nötig, Fiktion zu erfinden … die Fiktion existiert bereits.
Weiterführend →
Eine Würdigung von HEL findet sich hier. Eine faszinierend langer Briefwechsel zwischen Ulrich Bergmann und HEL findet sich hier. Eine Hörprobe des Autors findet sich auf MetaPhon.