s.t.

 

Immer wenn ich in die Kunsthalle gehe, finde ich meinen Weg wie eine Brieftaube, aber wenn ich meinen Kunsttempel verlasse, verliere ich die Orientierung.

Du stehst eben nicht richtig im Leben, du weißt nicht, wo es lang geht.

Ich irre durch die ganze Stadt, wie einer, der seinen Tempel nicht wirklich verlassen kann.

Nimm dir einen vernünftigen Plan, dann findest du dich zurecht!

Ich weiß nicht. Kann auch sein, dass ich alles zu einem einzigen Traum mache.

Das ist doch Wahnsinn! Wenn du dich an deinen Irrtümern orientierst, kannst du leicht den richtigen Weg übersehen.

Ja! Jeder Schritt ein Irrtum, denke ich, aber jeder Irrtum ein Schritt in die richtige Richtung.

 

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Arthurgeschichten von Ulrich Bergmann. KUNO 2017.

Als intensiver Beobachter verfügt Ulrich Bergmann über die Begabung, noch die alltäglichsten Details in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken, um etwas über das Leben und die menschlichen Beziehungen zu erzählen. Er nennt seine Kurzprosa ironisch „gedankenmusikalische Polaroidbilder zur Illustration einer heimlichen Poetik des Dialogs“. Wir präsentieren in diesem Jahr auf KUNO alle Arthurgeschichten und warnen Sie: Ähnlichkeiten mit Lebenden oder Toten oder lebenden Toten sind zufällig, rein zufällig, absichtlich zufällig, zufällig absichtlich, rein absichtlich und nichts als die reine Absicht.

Weiterführend → Lesen Sie zu den Arthurgeschichten den Essay von Holger Benkel. – Eine Einführung in Schlangegeschichten von Ulrich Bergmann finden Sie hier.