Eroberung

 

Ich steh’ vor diesem Bild und bleibe stumm.

Zum ersten Mal hat’s mir das Wort verschlagen.

Ich kann mich dieses Blickes kaum entsagen:

Ich stehe also da und fühl mich dumm.

 

Was ist mit mir geschehen, will ich fragen,

Da dreht sich dieses Himmelswesen um,

Und ich fühl mich gleich dick und blaß und krumm:

Ich glaub, ich kann nicht anders als versagen.

 

Da seh ich in den Augen leises Lächeln

Und spüre, daß ich aufblüh’, schön und stark.

Ein frischer Duft mich fangen will, umfächeln!

 

Ich stehe einfach rum und rede Quark:

»Die Damen lieben es, wenn wir leicht schwächeln!«,

Als sich die kühle Hand in meiner barg.

 

 

 

 ***

 

Weiterführend →

Porträt Walter Stonet von Thomas Kiel.

Die Redaktion verlieh Walther Stonet den KUNO-Essaypreis 2017 für den Essay Robokratie – Wie Social Bots die Demokratie manipulieren.  Lesen Sie hier die Begründung.