full and all below should you prefer more I can with you and well *** Spam Poetry von Joanna Lisiak, KUNO 2018 Die Lyrikerin Joanna Lisiak hat aus Spam-Emails Gedichte destilliert. Diese Methode…
Monat: April 2018
sperling
brot
FLUSSGESANG
ich ging an den fluß in der morgenstille da die sonne sich sammelt am aufgang des himmels das gespinst des gesangs seinen atem zu fangen und ich hörte sie singen ich hörte die Ganga* von schweigenden räumen…
Woher Worte nehmen
Woher Worte nehmen, die an dem, was augenblicklich geschah, zu befestigen waren? Die Worte dafür geliehen und die Regeln, sie aneinanderzufügen zu einem einzigen Gegenstand, der unteilbar ist. Nach Regeln lief das augenblicklich Geschehende ab, ausgeliehen von einer Person, die…
Rot. Roter Sand auf dem Weg.
Der sandige Gehweg ist rot. Eine Bank und ein Vogel. Ein Vogel und eine Bank. Der Vogel war tot. Das Blut überm rechten Auge war schwarz oder rot? Oder saß einer im Sand oder über den Vogel gebeugt auf der…
Unbedarfter Laie
Einige Städte in Deutschland können mit sogenannten Bauhaussiedlungen aufwarten. Jeden Tag kommen hierhin einige Touristengruppen, meist ältere Besucher, die Zeit und Interesse haben. Mit guten Informationen ausgestattet, meist auch von professionellen Vorträgen begleitet stehen sie staunend vor den Vorbildern der…
Zeichnung auf Karton
Poesie im Zeitalter der neuen Informationstechnologien
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Das gekommene Wort
Das gekommene Wort, in der ausgehöhlten Seite eines wiederholbaren Fehlers. Die Stirn wechselt Farben beim Aussprechen, der Ort des Heraustretens ist nicht aufzuspüren. Das Wort selbst ist WORT nicht mehr, als Verfügtes. Ab dann sind Gründe genug, einen Ort zu…
für G.
Es war fürs paaren zu weit Das jahr sagte: nun ist genug Da gab uns die gegenzeit zusammen: setzte und schlug Wir trafen einander im laub der himmel voll wind du gingst vor Ich hatte nichts als haut und…
Der Vegetarier
Offener Brief an Richard David Precht
Sehr geehrter Herr Precht, viele Ihrer Positionen teile ich – insbesondere zum Themenbereich „Digitalisierung und Informationsgesellschaft“ – und halte Ihre allgemeinverständlichen und sympathischen Darstellungen der Problematik für ausgewogen, erfrischend und die gesellschaftliche Debatte bereichernd. Danke dafür! Allerdings machten Sie am…
rheinische lebensformen
„Ferne“ Du
„Ferne“ Du gehst & gehst/sprichst deutlich Visionäres darein – unbegehbar undurchschaubar: Da gehst du die Unterschiede ab, triffst Verabredungen ohne Sympathie, du verspielst d a s Wort, indem du es Zugvögelscharen überlässt. Du machst das Wort t i e f,…
Kreuzung
Die Möwe
ES BLEIBT IN DER FAMILIE
des vaters firma läuft, man ist zufrieden. der sohn ist schwul, sie wissen’s nur noch nicht; doch eines tages nimmt er sich zusammen und sagt es ihnen einfach ins gesicht. die mutter heult: wie kannst du uns das…
NACHRUF
R.I.P. Miloš Forman
Der Kopf des Schreibers
Dabei vergeht eine ganze Zeit:
Gesehenes zu erinnern und Gehörtes, Worte zu finden für den schwer erlernten Gebrauch von Sätzen, von Beziehungen unter Wörtern und Sätzen. Dabei vergeht eine ganze Weile, die ganze Dauer von Augenblicken. Wie lange ist ein Auge ruhig und was…
Mocking Bird
Eine Annäherung an das Werk Helmut Schweizers
ORDNUNGS-YOGA
Worte aufschichten wie Holzscheite
Miguel
Er hatte nach etlichem Suchen in seinem verwühlten Papierkram die Adresse von Miguels Eltern gefunden und beschlossen, vorbeizuschauen, um Miguel zu treffen und ihn auszunutzen als kostenlosen Reiseführer Festivitätseinlader und Dolmetscher für die verwirrende Nachrevolutionsszenerie. Sie fragten einige Rentner, die…
Ich verdopple
Ich verdopple mein Zögern daraus wird Sprechen ich verdopple mein Sprechen daraus wird Schreiben ich verdopple mein Schreiben daraus wird Zögern ich verdopple mein Sprechen daraus wird Zögern ich verdopple mein Schreiben daraus wird Sprechen ***…
Vice versa
Eule und Mond
Schlüsselfrage
OSTERSPAZIERGANG
Heider weg häuser stehn jetzt dort wo früher wiesen waren wir gingen oft vom weg in schaumkrautweißrosa haaren Friedhof eine flasche wein geleert in der grabplattenplicht durch marmor sehn die schmerzensmütter nicht Wald I unsere keime sprossen…