Da lagst du vor mir, dein perlendes Fleisch ins Mondlicht
Gebügelt und: gestrafft von irrsinniger Lust. Innen
Brachen sich Wellen – du riefst, die Brüste füllten sich
An, wie Rotglut das Leuchten ihrer Spitzen, wie ab-
Kühlendes Magma. A’luna warst du geheißen, mit
Trauben behängt, die Gläser beschlagen: – du schriest,
Als ich dich berührte. Dann riß der Fluß dein
Keuchen mit brechenden Ufern und Dämmen hinfort.
Ich quoll – im röhrenden Glast eines Nektarmeers,
Während die Barke im Grund deiner Laibung
Pulsierte: Du legtest die Decke der Haut, unter
Dem Rollen des Donners, mit wirrem Gefieder, zu-
Sammen. Der Kauz der erloschenen Gier strich
Noch lange an den Fetzenwänden des Deltas entlang –
Ich lag bei den Hängen deiner ausströmenden
Quelle … ein sinkender Mond, schlief ich im Nest
Deiner sich zurückkräuselnden Schenkel – das Eisen
Der Nacht ging still, ohne Grat, drüber hinweg.
***
Leseoribe aus: Bodenkunde, Gedichte von André Schinkel, Mitteldeutscher Verlag Halle 2017
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