Wenn ich die Ferne nenne, sprech‘ ich vom Befinden und dem, was vorhanden, ich meine Gewesenes, meine den Nachhall von Vergänglichkeit, der sich im Wort weitet. Ist Ferne ein Wort der Vergangenheit, birgt sie die Beschwörung von Geistes Gegenwart.
Wenn ich DIE FERNE nenne, sprech‘ ich vom Möglichen und dem, was sich gibt, meine Künftiges, meine das vorgestülpte Sprechorgan. Mit dem Sagen wird’s erst gewiss, als kleines Spiel zur Probe. Ferne ist ein Wort der Zukunft, ein Vorneigen ohne ohne Hoffnung auf Widerstand, blindes Erblicken, die Beschwörung von Geistesgegenwart.
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fern, fern von Angelika Janz, KUNO 2018
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