Er hängt

Er hängt mit den Fadens einer Gedanken am Gelesenen und mit den Gedanken selbst an dem, was er noch lesen muss. Er füllt sich mehrdimensional mit der Aneinanderfügung fremder Gedanken, und die Fäden seiner Gedanken sind auf e i n  Denken hin verdichtet:

Wie Zwischenräume einnehmen, wie sie ausschließen? Ein paar ungelenke Zeichen, Randnotizen in Büchern, skizzieren die Ausführung täglicher Vorhaben, die den Lebenserhalt fixieren.

Er bevorzugt Nahrung aus geschlossenen Behältern, vornehmlich Flüssignahrung, abgefüllt in Pfandbehälter.  Er behält sich die Rückgabe, den Eintausch, das Einlösen vor. Er hortet das LeerGut. Das LeerGut, das zugegebenermaßen seinen Lebensraum einengt, beruhigt ihn. Am Leergut hängen seine Augen, aus denen manchmal ein einziger Großer Gedanke in die kleinen konkaven Gegenden springt.

 

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fern, fern von Angelika Janz, KUNO 2018

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Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin.