Schachteltexte

Seit einiger Zeit mache ich meine Schachteltexte. Das heißt: Ich schreibe auf irgendwelche, mich in ihrer Form ansprechende Schachteln, oft auch von mir aufgefaltet oder zu einzelnen Schreibflächen zurechtgerissen, Texte, die aus meinem Kopf, beginnend an einer Wortquelle, irgendwie, fast ohne Nachdenken, herausrinnen. Viele aus aktuellem Anlass. Alles ist anscheinend ohne jeden literarischen Anspruch und schon gar nicht genormt und eingeengt durch den Zwang zu irgendwelchen literarischen Zugehörigkeitsformen; alles geschieht spontan und unmittelbar, es verweigert sich jeder konventionellen literarischen Erwartungshaltung. Aber ich befreie mich dadurch von dem Text, den Gedanken und Bildern, die in mir sind. Nur die Form der Schachtel, d.h. der vorgegebenen Schreibfläche, bestimmt meine Schreibdramaturgie; ebenso bestimmend ist das Schreibgerät, welches ich je nach Schachtelgröße und Schachtelbeschaffenheit wähle, um den Text niederzuschreiben.

 

 

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Schachteltexte 2007-2016 von Peter Paul Wiplinger, erschienen im Löcker Verlag.

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Über den dezidiert politisch arbeitenden Peter Paul Wiplinger lesen Sie hier eine Würdigung.