falsche adresse

 

ein keuezlen steffz

blazze um blazze

versteffz’s

mich kol izzet

böbret?

öp noch tirfu?

larten auf schüketzen

bortek?

maschek bis ich

telebber?

ich meffe 1 kützlet

die restlichen basche

ich

rakke

 

 

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mir ist so taschembei, Lautgedichte von Joanna Lisiak, 2018, 92 Seiten, isbn 978-3-75286-239-3

Umschlag: «Sen», 2017, von Mariola Lisiak

mir ist so taschembei besteht aus Lautgedichten. Sie gemahnen auf den ersten Blick an andere Sprachen (Finnisch, Rätoroma­nisch oder Altdeutsch?), man muss sich auf diese Texte einlassen. Der Autorin geht es nicht darum den Leser vor eine Rebus-Aufgabe zu stellen, die zu decodieren wäre. Es ist vielmehr das Anliegen und die Einladung an den Leser, sich seiner eigenen Vorstellungsgabe hinzugeben. Ein Ankerpunkt für das Spiel der Assoziationen, die ein Text auslösen kann, ist jeweils der Gedicht-Titel, welcher konsequent in Deutsch gehalten wird. Groteskes, Non­sens-Effekte und Sprachspiel finden sich in den Gedichten. Das Geheimnisvolle, das der Lyrik inne ist, ist hier mit Augenzwinkern auf die Spitze getrieben.

Weiterführend →

Lesenswert ist gleichfalls das Porträt der Autorin und das Kollegengespräch zwischen Sebastian Schmidt und Joanna Lisiak. KUNO verlieh der Autorin für das Projekt Gedankenstriche den Twitteraturpreis 2016. Über die Literaturgattung Twitteratur finden Sie hier einen Essay.