in kino veritas

Für den Tonfilm wird es sehr schwer sein, eine dem stummen Film ebenbürtige Form zu finden – und fast unmöglich, ähnlich zu bezaubern.

Das Interesse von Ernst Blass galt vor allem dem Stummfilms, den Tonfilm hat er mit Skepsis betrachte, wie das oben stehende Zitat belegt. Wir tauchen mit diesem Buch in das Berlin der 1920er und frühen 30er Jahre ein. Diese Zeit bildet den schillernden Hintergrund der hier zusammengestellten Essays und Kritiken zum Film aus der Feder des Lyrikers Ernst Blass, an dessen 80. Todestag am 23. Januar 2019 erinnert werden soll. Das Spektrum der Texte reicht von kritischen Betrachtungen zur Filmtechnik über ergreifende Nachrufe, Rezensionen, Selbstre exionen als Filmkritiker bis hin zu Verrissen. Sie alle sollen Blass als kompetenten, sensiblen, aber auch ironisch­ saloppen Autor zeigen, dessen Artikel ― in denen seine Heimatstadt Berlin eine bemerkenswerte Rolle spielt ― mit den wesentlich bekannteren Schriften zum Film von Siegfried Karacauer durchaus in einem Atemzug genannt werden können. ― Dem von der Ernst-Blass-Forscherin Angela Reinthal zusammengestellten Band sind ein Geleitwort des Berlinale-Direktors Dieter Kosslick sowie Abbildungen einiger zeitgenössischer Filmplakate beigegeben.

 

 

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in kino veritas. Essays und Kritiken zum Film von Ernst Blass. Berlin 1924-1933.
Ausgewählt, mit einem Nachwort versehen und herausgegeben von Angela Reinthal. Mit einem Geleitwort von Dieter Kosslick.
Elfenbein Verlag, Berlin 2019.

Weiterführend → Sein poetologisches Programm beschreibt Ernst Blass in einem Essay.

Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.