Als ‚I-Dötzchen’ musste ich in der Grundschule den ersten Satz meines Lebens schreiben: „Heiner ist weg.“ Mir war es völlig rätselhaft, um wen es sich bei diesem Heiner handelt und wohin er verschwunden ist. Möglicherweise liegt darin der Sinn von Poesie, zu beschwören, was abhanden gekommen ist oder was wir erforschen wollen. Der Versuch gegen das Verschwinden anzuerzählen wäre – so besehen – eine Art von Wiederaneignung der Welt. Poesie entdeckt Daseinsformen ausserhalb der Wirklichkeit und wird damit zu einem Echo der Realität, das unsere Seele erklingen lässt.
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Eine Vorschau auf: Vorlass, Gebrauchsprosa von A.J. Weigoni, Edition Das Labor 2019.
Alle Exemplare des Prosa-Werks sind handsigniert und limitiert in einem Schuber aus schwarzer Kofferhartpappe erhältlich. Nur darin enthalten ist der Band Vorlass, der biographische, werkgenetische und poetologische Fragen beantwortet.
Weiterführend → Eine Würdigung des lyrischen Gesamtwerks finden Sie hier.