Es wird so dunkel, sagt Arthur, das macht mich ganz traurig.
Ich bin auch ganz traurig, sagt Schlange, der Winter dringt immer tiefer in unser Leben ein.
Manchmal zieht ein Schmerz in meine Seele, sagt Arthur, ich liege im Bett und fühle, halb im Traum halb wach, die Schönheit meiner Wehmut.
Siehst du, sagt sie, es geht dir gut, solange du mit deiner Lebenswunde flirten kannst.
Aber manchmal, sagt Arthur, zieht ein langer Schmerz durch meinen ganzen Körper.
Klar, sagt Schlange, du willst so jung sein wie deine Liebe.
Ja, ich verzehre mich in solchen Schmerzen.
Ich kenne dich, sagt sie, und ihre Stimme schwebt ganz leicht zu ihm.
Ach, sagt Arthur, du bist der einzige Mensch, mit dem ich so reden kann.
Ich weiß, sagt Schlange, das macht die Schmerzen nur noch größer.
…
Wir spielen mit uns, denkt Arthur, das Spiel ist so ernst, dass wir kaum spüren, wie wir uns verspielen.
***
Ein Rückblick auf Arthurgeschichten von Ulrich Bergmann.
Als intensiver Beobachter verfügt Ulrich Bergmann über die Begabung, noch die alltäglichsten Details in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken, um etwas über das Leben und die menschlichen Beziehungen zu erzählen. Er nennt seine Kurzprosa ironisch „gedankenmusikalische Polaroidbilder zur Illustration einer heimlichen Poetik des Dialogs“. Wir präsentieren in diesem Jahr auf KUNO alle Arthurgeschichten und warnen Sie: Ähnlichkeiten mit Lebenden oder Toten oder lebenden Toten sind zufällig, rein zufällig, absichtlich zufällig, zufällig absichtlich, rein absichtlich und nichts als die reine Absicht.
Weiterführend → Lesen Sie zu den Arthurgeschichten den Essay von Holger Benkel. – Eine Einführung in Schlangegeschichten von Ulrich Bergmann finden Sie hier.