„Pink Floyd bleibt im Kopf – eben weil den Leuten kein Gedächtnis mehr gemacht werden muss, sondern Maschinen selber das Gedächtnis sind.“
Friedrich Kittler
Friedrich Kittler galt als einer der einflussreichsten und bedeutendsten deutschen Medientheoretiker. Kittler steht für einen neuen Ansatz der Medientheorie, der von den technischen Medien ausgeht und ab den 1980er Jahren zunehmend populär wurde.
Den Begriff „Aufschreibesysteme“ entlehnte Kittler dem Werk von Daniel Paul Schreber. Er bezeichnet bei Kittler „das Netzwerk von Techniken und Institutionen […], die einer gegebenen Kultur die Adressierung, Speicherung und Verarbeitung relevanter Daten erlauben.“ Dies ist auch als Sympathieerklärung (in der Tradition Foucaults) für den Wahnsinn zu verstehen. Laut Kittler hat alle Wissenschaft ein paranoides Element.
Kittlers zentrales Projekt war es, „den Menschenwissenschaften […] ihr medientechnisches Apriori nachzuweisen“ (Hartmut Winkler), oder, mit seinen eigenen Worten, die „Austreibung des Geistes aus den Geisteswissenschaften“, so der gleichnamige Titel einer Veröffentlichung aus dem Jahr 1980.
Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur, sowie ein Recap des Hungertuchpreises.