blick auf die leinwand den sandigen pfad / das paar im zentrum der abgetane sonnenschirm in ihrer hand / sein hut gleißend weiß in unsichtbarer sonne / der flashback bestrahlt sie und dich / auf dem kiesweg hundert jahre später / ohne schirm ohne hut
***
Mit seiner micropoetry gelingt es Denis Ullrich eine übernutzte Sprache zu entkernen. Seine vielgestaltigen Texte auf KUNO bewegen sich zwischen Transzendenz und Körperlichkeit. Zuweilen hat man den Eindruck, als wollte dieser Autor das berühmte Diktum Wittgensteins widerlegen: Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man – nicht schweigen – sondern dichten! Dieser Autor hinterlies eine Twitteratur bei der weder ästhetische Überhöhung noch schnöder Realismus infrage kommen.
Weiterführend →
Denis Ullrichs Essay Sind wir nicht alle ein bisschen COPY & Paste? wurde beim KUNO-Essaypreis 2013 mit einer lobenden Erwähnung bedacht. Die Begründung findet sich hier. Die Redaktion verlieh ihm für einen weiteren fulminanten Text den KUNO–Essay–Preis 2015.
Lesen Sie bitte auch: Fragmentarischer Versuch einer Prosaverortung, den Prosaüberflug Lost in Laberland und seinen letzten Rezensionsessay.