Dich wieder zeigen, weithin rauschend: wie
Die Heide und den Krach als wären Worte
Fensterlicht von gegenüber und wie
Vielleicht – wie eine Polyphonie
Aufquoll und hämmert unterm Mantelvließe
Und es verstummte: wie
Wenn die Tür geschlossen wird – sind auch die Hunde
Gegürtet? – Dreifach – und davor die zahmen Hunde
Die vorbeimarschierten wie
An der Hand geführt
Dass ich sie abwärts schnellte mit dem Stabe
Kein wie
In den Schädel hämmern … Wie
Dich wieder zeigen? Weithin rauschend – wie
Sammeln sich Tierchen, kleine Gelenke rasten ein, Struppige
Lungern, Hungrige
Farne darüber, dann andere Stimmen, die Luft sorgt für leichte
Bewandtnis, Phlox vom Landen, Fleckenkönig, Vitis alba die
Still … und blendend lag der weiße Schnee
Aus Lehm ins Freie sägt der Chicoree
* * *
Sleutel voor de hoogduitsche Spraakkunst von Bertram Reinecke, herausgegeben von Ulf Stolterfoht, 83 Seiten, Broschur, Roughbooks, Leipzig, Berlin und Solothurn 2012.
Weiterführend → Poesie zählt für KUNO zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen der Kultur, dies bezeugt der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung. Um den Widerstand gegen die gepolsterte Gegenwartslyrik ein wenig anzufachen schickte Wolfgang Schlott dieses post-dadaistische Manifest. Warum Lyrik wieder in die Zeitungen gehört begründete Walther Stonet, diese Forderung hat nichts an Aktualität verloren. Lesen Sie auch Maximilian Zanders Essay über Lyrik und ein Rückblick auf den Lyrik-Katalog Bundesrepublik, sowie einen Essay über den Lyrikvermittler Theo Breuer. KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben. Lesen Sie ein Porträt über die interdisziplinäre Tätigkeit von Angelika Janz, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier, ein Essay fasst das transmediale Projekt „Wortspielhalle“ zusammen. Auf KUNO lesen Sie u.a. Rezensionsessays von Holger Benkel über André Schinkel, Ralph Pordzik, Friederike Mayröcker, Werner Weimar-Mazur, Peter Engstler, Birgitt Lieberwirth, Linda Vilhjálmsdóttir, und A.J. Weigoni. Lesenswert auch die Gratulation von Axel Kutsch durch Markus Peters zum 75. Geburtstag. Nicht zu vergessen eine Empfehlung der kristallklaren Lyrik von Ines Hagemeyer. Diese Betrachtungen versammeln sich in der Tradition von V.O. Stomps, dem Klassiker des Andersseins, dem Bottroper Literaturrocker „Biby“ Wintjes und Hadayatullah Hübsch, dem Urvater des Social-Beat, im KUNO-Online-Archiv. Wir empfehlen für Neulinge als Einstieg in das weite Feld der nonkonformistischen Literatur diesem Hinweis zu folgen.