Ich bin ein bleicher Nachlaßschatten und darf hienieden nichts mehr tun, als Briefbände, Anthologien und dergleichen meiner lieben Toten herausgeben.
Erika Mann
Der Großteil der Werke Erika Manns gehört zur Exilliteratur, darunter das von ihr so genannte politische Lehrbuch Zehn Millionen Kinder. Die Erziehung der Jugend im Dritten Reich (School for Barbarians. Education under the Nazis) im Jahr 1938; mit diesem Werk gelang ihr in den USA ein großes Maß an Aufklärung über die politische Situation in Deutschland. Erstmals fand sie ihren eigenen Erzählstil, indem sie dokumentarisches Material mit selbst erlebten Geschichten mischte. Ein Jahr später folgte Escape to Life, eine Art Who’s Who der Exilierten, das Erika Mann in Kooperation mit ihrem Bruder Klaus schrieb. 1940 entstand die Publikation The Other Germany, in dem sich die Geschwister Mann kritisch mit ihrem Geburtsland auseinandersetzten. Im selben Jahr verfasste Erika Mann ihr zweites politisches Lehrbuch The Lights Go Down. Eine deutsche Rückübersetzung aus dem Englischen, da das deutsche Manuskript als verloren gelten muss, erschien erst im Jahr 2005 unter dem Titel Wenn die Lichter ausgehen. Geschichten aus dem Dritten Reich anlässlich ihres 100. Geburtstags. Darüber hinaus entstanden in ihrer Eigenschaft als „lecturer“ und Kriegskorrespondentin zahlreiche Essays, Statements und Kommentare für Zeitungen und Magazine.
In der Nachkriegszeit schrieb Erika Mann Das letzte Jahr. Bericht über meinen Vater (1956) und Die Zugvögel– Kinderbuchreihe (1953 bis 1956), zu der die Titel Till bei den Zugvögeln, Die Zugvögel auf Europa-Fahrt und Die Zugvögel singen in Paris und Rom, gehören. Weiterhin wurden die Kinderbücher Stoffel fliegt übers Meer und Muck, der Zauberonkel – unter den Titeln Christoph fliegt nach Amerika (1952) und Unser Zauberonkel Muck (1953) – in Neuausgaben bei Franz Schneider in München, herausgegeben. 1959 veröffentlichte der Scherz Verlag in Bern die vier Ausgaben der Zugvögel-Geschichten im Sammelband Die Zugvögel. Sängerknaben auf abenteuerlicher Fahrt.
1996 kam unter dem Titel Mein Vater, der Zauberer postum eine Brief- und Essaysammlung Erika Manns heraus, die unter anderem den mühsamen Weg nachzeichnet, mit dem die Autorin Thomas Mann brieflich zwischen 1933 und 1936 zur endgültigen Absage an das nationalsozialistische Regime bewog. Eine weitere postume Essaysammlung ist Blitze überm Ozean, die im Jahr 2000 erschien, in der auch ihre fragmentarische Autobiographie Ausgerechnet Ich veröffentlicht wurde. Zum ersten Mal wurden darin ihre wichtigsten journalistischen Arbeiten, viele davon bisher ungedruckt, in einem Buch versammelt.