gefangenschaften

sie haben die freiheit eingekreist

mit polizisten und ordnungskräften

die wortbrüche sind geschient

und wasserwerfer warten

auf baldige zuwiderhandlungen

feiernde sind gut bezahlt und

sündenböcke können ohnehin

kaum einer sünde widerstehen

lautlos spielen straßenmusiker

in unsichtbaren käfigen

melodische protestlieder

nur über den wolken soll die freiheit

noch grenzenlos sein

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„Kunst darf künstlerisch sein. Aber nicht künstlich. Somit ist zwar nicht der natürliche, aber dafür selbstverständliche Feind meiner Lyrik jene algorithmische Intelligenz, die mir auf Monitoren, Displays und anderen digitalen Vermittlern angeboten wird. Ihnen versuche ich mit meinen zumeist unlogischen und überraschend logischen Wortspielen zu entfliehen.“, schreibt Karl Feldkamp über seine Intention.

Anmerkung der Redaktion: Gerne verweisen wir in diesem Zusammenhang noch einmal auf den Vorruhestandswahn, von Karl Feldkamp. Lesen Sie auch seine glossierende Anmerkung über Twitteratur: Kurz knackig einfühlsam.