Heute wird Gottfried Böhm, Architekt und erster Pritzker-Preisträger, hundert Jahre alt. Die Zeitungen würdigen das mit großen Artikeln und das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt widmet ihm eine Ausstellung. In der taz porträtiert Klaus Englert den Architekten: „Gottfried Böhm gehörte in der Nachkriegszeit zur jungen Architektengeneration der Bundesrepublik, die nach den Erfahrungen des megalomanen Bauens der NS-Zeit und den Bombenorgien der Alliierten nach einer Architektur suchte, die für einen Prozess der Heilung einsteht. Das zeigte sich unmittelbar nach dem Krieg, als er die ‚Madonna in den Trümmern‘ in der durch Bomben zerstörten Kölner Kolumba-Kirche barg und um sie herum eine kleine Kapelle errichtete. Mit seinen zeltartigen Konstruktionsformen setzte er sich auch in Gegensatz zu seinem Vater Dominikus, der erdenschwere, steinerne Gebäude bevorzugte.“