Der innere Meridian 4

 

Dem April gelingt nichts. Keine Prosa, keine Poesie, nur hübsche Vokale mit Wasserfarben, Balladen auf Feldpostpapier, Papiertiger mit Eselsohren. Mäntel des Schweigens, günstig abzugeben. Vorsichtig drückt man sich am Tag aus, schlüpft morgens einmal in Gott, verabschiedet die Liebe einmal pro Tag mit allen höheren Orden. Goethe und Ansätze, und zum Abend irgendetwas mit Beton und Hass.

 

 

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Der innere Meridian, Aufzeichnungen von Ralph Pordzik, Würzburg: École Noire, 2019.

Weiterführend →

In den Aufzeichnungen von Ralph Pordzik findet sich eine Poesie, die man von den japanischen Haiku kennt, sie scheint auf besondere Weise verfügbar und dienstbar zu sein. Diese Notate entsprechen der Denkgenauigkeit der Spätmoderne, es ist Twitteratur im besten Sinn. – Lesen Sie auch einen Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.

Bereits von seinem ersten Band Verabredung mit meinem Publikum war KUNO angetan. Auf KUNO lesen Sie auch einen Rezensionsessay von Holger Benkel über Ralph Pordzik  – Poesie ist das identitätsstiftende Element der Kultur, KUNOs poetologische Positionsbestimmung.