der Himmel ist
wie Beton
heute
er kotzt Sæure aus
Romantiker sagen:
Regen
zu dieser angewandten Meteorologie
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Auch auf wenigen Zeilen wagt A. J. Weigoni in seinen frühen Gedichten auszusprechen, was ihm in seiner Umwelt auffällt, was ihn bedrückt. Er macht seiner Beobachtung, seinem Unmut in klaren Worten Platz. Weigoni bedient sich kurz aufflackernder Bilder, schmückt wenig aus; auf die kritische Anmerkung, eine entlarvende Feststellung oder einen persönlichen Gedankengang verzichtet er dabei nicht. Manchmal stösst man auf kleine Verstörungen, mitunter geschieht dies dann, wenn der Lyriker zu unkonventionellen Wörtern oder Zeichen greift, die man mehrfach lesen muss. Sie scheinen auf den ersten Blick simpel, sogar verständlich wirken diese Gedichte, wenn man sie überfliegt. Beim kurzen Innehalten jedoch sieht man sich als Leser ertappt, selbst einer eigenen Reflexion nachzugehen, in einen Dialog mit der Lyrik einzutreten.
Joanna Lisiak
Der Schuber, Werkausgabe der sämtlichen Gedichte von A.J. Weigoni, Edition Das Labor, Mülheim 2017
Die fünf Gedichtbände erscheinen in einer limitierten und handsignierten Ausgabe von 100 Exemplaren. Auf jedem Cover findet sich ein Original-Holzschnitt von Haimo Hieronymus, den der Künstler direkt auf die jeweiligen Cover gestanzt hat. Zudem liegt für die Sammler noch eine Original-Graphik des Künstlers bei.
→ Alle Exemplare sind zusammen mit dem auf vier CDs erweiterten Hörbuch in einem hochwertigen Schuber aus schwarzer Kofferhartpappe erhältlich.
Hörbproben → Probehören kann man Auszüge der Schmauchspuren, von An der Neige und des Monodrams Señora Nada in der Reihe MetaPhon.