Mäander ist die Bezeichnung einer Flussschlinge in einer Abfolge weiterer Flussschlingen
Mäander, heute Menderes genannt, hieß ursprünglich ein Fluss mit gewundenem Lauf in Kleinasien, zu dem der Flussgott Maiandros gehörte und der nördlich der alten karischen Stadt Milet ins ägäische Meer fließt. Später wurde das Wort auf Flusswindungen insgesamt bezogen. Und vielleicht braucht auch das Denken, das Tiefenschichten erkunden will, die Fähigkeit der mäanderartigen Bewegung, während allzu geradlinige Denkweisen eher grobe Einsichten hervorbringen. Je tiefer man sich denkend einen Gegenstand aneignet, um so mehr verschwinden die klaren Kausalitäten, die man an der Oberfläche gefunden hat, und man entdeckt vielschichtige und sich teilweise überlagernde labyrinthische, spiralförmige und fächerartige Formen, sowie widersprüchliche, ambivalente und paradoxe Inhalte.
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Vignetten, Novelle von A.J. Weigoni, Edition Das Labor, Mülheim an der Ruhr 2009.
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Constanze Schmidt zur Novelle und zum Label. Ein Nachwort von Enrik Lauer. KUNO übernimmt einen Artikel der Lyrikwelt und aus dem Poetenladen. Betty Davis konstatiert ein fein gesponnenes Psychogramm. Aus Sicht von Margaretha Schnarhelt sind sie verdichtet, streng durchkomponiert und durchrhythmisiert. Über die Reanimierung der instabilen Gattung Novelle und die Weiterentwicklung zum Buch / Katalog-Projekt 630 finden Sie hier einen Essay. Ein Hörprobe findet sich hier. Mit einer Laudatio wurde der Hungertuch-Preisträger Tom Täger und seine Arbeit im Tonstudio an der Ruhr gewürdigt. Eine Würdigung des Lebenswerks von Peter Meilchen findet sich hier.