Sie vernimmt zeitweilig scheinbare Unterbrechungen bei Tätigkeiten, die entweder vorgezeichnet oder eingespielt sind. Diese Unterbrechungen sind wahrnehmbarer Art, doch weder sichtbar, hörbar oder tastbar.
Es sind kurze, bildähnliche Erinnerungen, die gänzlich unbestimmt bleiben, die verbunden sind mit einem Gefühl, das sie erinnert, aber nicht weiß -das in seiner Unbestimmtheit nicht deutlicher sein kann und somit haltlos ist -dieses Gefühl scheint an ihr, nicht in ihr zu existieren keinen Augenblick lang -ist sofort vergessen; sie weiß nur noch, dass sie irgendetwas Uneinnehmbares überfallen und besetzt hatte, das weder zufällig noch bedeutsam hätte genannt werden können, das sich nun von ihr unterschied, wie nichts anderes sonst außerhalb von ihr.
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Delta … als sei ihre Unsichtbarkeit nichts weiter, von Angelika Janz 2022
Angelika Janz erzählt im Delta ganz aus der Innenperspektive und schafft eine leicht verfremdete Atmosphäre. Mit sezierendem Blick und literarisch sehr eigenwillig zeigt sie eine soziale Gemeinschaft und eine Gesellschaft, die sich selbst zersetzen. Über eine zusammenhängende Folge hinweg wird die Geschichte durch die vielen kleinen redundanten Bewußtseinsströme in Offene geführt.
Weiterführend →
Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an die visuellen Arbeiten von Angelika Janz. Und nicht zuletzt, Michael Gratz über Angelika Janz‘ tEXt bILd