Sancho Pansa, der sich übrigens dessen nie gerühmt hat, gelang es im Laufe der Jahre, durch Beistellung einer Menge Ritter- und Räuberromane in den Abend- und Nachtstunden seinen Teufel, dem er später den Namen Don Quixote gab, derart von sich abzulenken, daß dieser dann haltlos die verrücktesten Taten aufführte, die aber mangels eines vorbestimmten Gegenstandes, der eben Sancho Pansa hätte sein sollen, niemandem schadeten. Sancho Pansa, ein freier Mann, folgte gleichmütig, vielleicht aus einem gewissen Verantwortlichkeitsgefühl dem Don Quixote auf seinen Zügen und hatte davon eine große und nützliche Unterhaltung bis an sein Ende.
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Franz Kafka schmilzt die Gattung des Essays auf zwei Sätze ein. Der erste Satz enthält dicht gedrängt in verschachtelten Satzreihungen die Hauptinformationen. Der zweite Satz klingt entsprechend seinem ruhigeren Inhalt kontemplativ aus. Sancho Pansa hat also einen teuflischen Begleiter, den er Don Quixote nennt und den er sozusagen mit dem Erzählen von Romanen gebannt hat und unschädlich gemacht hat, der aber nun wie verrückt erscheint und den Sancho Pansa fürsorglich im Auge behält. Im Roman ist Don Quixote zwar auch verwirrt, aber er ist der Hauptakteur, während Sancho Pansa zwar mit Bauernschläue agiert, aber er ist die Zweitfigur. Kafka kehrt das um, indem er Sancho Pansa „zum Spiritus rector der Geschichte macht“. Man erlebt zweimal die verwirrende Wirkung von Literatur.
Weiterführend → Lesen Sie auch KUNOs Hommage an die Gattung des Essays, sowie Heinrich Heines Einleitung zum Don Quixote.