Wer A. J. Weigoni durch seine bisherigen Bücher begleitet hat, wird stocken. Er sieht sich einer Sprachkraft gegenüber, die neu ist, knapp und akzentuiert.
So verschiedenartig die Themen sind, die ihn fordern, so viele Nuancen weist die Sprachpalette auf, derer er sich bedient. Karg, ja unwirsch da, wo er sich beschnitten oder betrogen sieht, leicht und mit- unter wehmütig da, wo Begegnung oder Erwiderung spürbar wird. Immer aber spähend, analysierend, sezierend.
Ein Ausruhen ist nicht gestattet, Provokationen sind heilsam, der Boden unter unseren Füßen muß nicht tragend sein. Weigoni läßt nicht zu, hinterfragt weiter, zweifelt Errungenschaft – auch und gerade eigene – an.
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Leben’n’Werk, das lyrische Gesamtwerk von A.J. Weigoni in einer TB-Studienausgabe. Edition das Labor 2021