Sie sagten von mir ich hätte
den schwanz in kinder gesteckt
und ne frau an die kette
meiner befäulnis gelegt
Mit mir sagten sie gibt’s trouble
Gläubiger machten mich lang
vorm abhaun schickt ich’n kabel:
Saloniki komm nach Peško Gruß
und machte mich aus dem
süßen gestank
und dem verlogenen blues
Sie sagten das ist der typ
der nach Griechenland abhaut
Der teufel nenne sich schmier
Andrea erwart mich am pier
Sie hat asche für uns geklaut
und first class karten gekriegt
von em fettsack den sie verliebt
und leck gemacht hat Wir
brachten den größten stuß
auf dem schiff voll süßem gestank
und dem nächtlichen
schrei unsres blues
Auf deck tanzt sie mit matrosen
spart uns logis und kost
und zog aus den weiten hosen
bittern und süßen most
Plötzlich wurden die krank
Sie kocht ‘n stechapfelmus
Ich tat schwefel dabei zum schluß
Da waren die nächte lang
unsre liebe aus einem guß
und wir lebten in süßem gestank
und nächtlichem seegangblues
In NY tauchten in der kajüte
aufm mal ihre leute auf
sagten sie böten mir bitte
ihre tochter zum kauf
sonst gäbs ‘n duell im gang
da würden wir rein gelegt
Also gingen wir ab durch die mitte
Ich holte sie aus dem schrank
wir haben das deck gefegt
und machten uns schnell ausm schuß
Hinter uns deren gestank
und das geschrei ihres blues
Wie wir fliehn nach LA
hat sie an ihrem arm
ein fläschchen giftgrünen tee
von dem Nabob und daraus kam
so’n typ mit dreschflegelfaust
und ohrring und krakenkuß
Wir rissen zun palmen aus
und’s rettete uns gott sei dank
von meinem pferdefuß
der bittersüße gestank
und ihr nächtlicher schrei
unseres blues
Sie hat mich angestachelt
kaum hatten wir uns verdrückt
da hab ich ihm eine getachelt
und hatt seine rechte im fang
Er hat sein messer gezückt
schlug mir ins sonnengeflecht
Und als ich am boden lag
pfiff sie ‘hn zurück bei fuß
und sie sagte bist du aber stark
und ich roch nur noch
einen süßen gestank
und in mir war brüllen von blues
Dann kam sie zu mir ins boot
Ich hatte grad abgelegt
und sagte das war unser groom
der hat sich zu früh geregt
Jetz kann er uns nix mehr tun
Ach Du mein einzjer Sheitan
Ich sorge daß wir den fluß
runter kommen mit knapper not
Und es klebt an ihrer hand
ihr doppelkomplott und
sein süßer gestank
und der nächtliche schrei
meines blues
Nun könn wir nimmehr zurück
Am ufer stehn bullen mit presse
Wir landen auf em atoll
Da ist ihre kreuzigungsmesse
Und sie sagt tut mir leid
jetzt bist Du’s
Und als der sturm anrollt
bleiben wir als einzige liegen
graben uns ein unterm ruß
auf der öden schädelbank
und um uns der wind ist voll
von unserm süßen gestank
und dem nächtlichen schrei
eines blues
***
Rohlieder I – X von HEL
Weiterführend →
Eine Würdigung von HEL findet sich hier. Eine faszinierend langer Briefwechsel zwischen Ulrich Bergmann und HEL findet sich hier. Eine Hörprobe des Autors findet sich auf MetaPhon.
Anmerkung:
Sheitan = Satan