Es leben die Toten

 

Dein Leben ein Bad im Fluss

Allmählich spürst du die Überquerung

Kein Charon der dich steuert

 

Die Münze sinkt zum Grund des Himmels

Oben schwimmt der Kokon

 

Gestrandet mit den Ratten lernst du wieder laufen …

 

Über mir ruderlose Lichtschiffe

Ich warf das Geld doch nicht umsonst ins Wasser

 

Ich steige nur um sage ich mir

Noch einmal übersetzen und schlafen

Schlafen und aufwachen

und träumen

 

 

 

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Apostrophen, Gedichte von Ulrich Bergmann. Bonn 2024

Weiterführend → KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben.

Die Redaktion blieb seit 1989 zum lyrischen Mainstream stets in Äquidistanz.

1995 betrachteten wir die Lyrik vor dem Hintergrund der Mediengeschichte als Laboratorium der Poesie

→ 2005 vertieften wir die Medienbetrachtung mit dem Schwerpunkt Transmediale Poesie

→ 2015 fragen wir uns in der Minima poetica wie man mit Elementarteilchen die Gattung Lyrik neu zusammensetzt.

→ 2023 finden Sie über dieses Online-Magazin eine Betrachtung als eine Anthologie im Ganzen.

→  In 2024 stellt die Edition Das Labor ein nachgelassenes Langstreckenpoem von A.J. Weigoni in 366 Strophen vor. Diese consolatio poesiae hat keinen Ort, sie wird für eine Weile im Datennirvana existieren und wie KUNO irgendwann ganz verschwinden.