verfiel ein branntweinbrenner der schwarzen magie
um einen noch besseren schnaps zu brennen
laugte er mit alkohol menschliche schädel aus
die er vom friedhof holte und mit nach haus nahm
eines tages aber öffnete sich geräuschlos die tür
und ein kopfloser geist mit langem weißem gewand
schwebte herein forderte mit heiserer stimme
seinen kopf zurück nahm ihn in seine hände
und verschwand der brauer wurde wahnsinnig
* * *
Gedichte nach Sagen aus Börde und Altmark, von Holger Benkel, 2024
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Auf KUNO porträtierte Holger Benkel die Brüder Grimm. Wir begreifen die Gattung des Essays auf KUNO als eine Versuchsanordnung, undogmatisch, subjektiv, experimentell, ergebnisoffen. Was den Rezensionsessays von Holger Benkel die Überzeugungskraft verleiht, ist die philosophische Anstrengung, denen er sein Material unterwirft.
Holger Benkels Gedanken, die um Ecken biegen gehen weiter als der geschriebene Text; sie sind kein Ende, sondern ein Anfang. Sie versuchen, diesen kleinen Rest an Sprache etwas aufzuhellen, und wagen es seine Ränder verstehbar zu machen.
Holger Benkel beweist als Lyriker in seinem Band Seelenland ein Gespür für das Unvertraute im Vertrauten, das Unheimliche des Alltäglichen, das Scheinhafte des Realen.