es atmet regen es öffnet sich
wie ein umgedrehter schirm
es hat einen körper der spürt die wolken
fallen als zärtlich stürzendes wasser
es ist entspannt und es sinkt
in die geräusche des laubs
durch die sommerhitze ist es fast nicht
durchgekommen es schluckte staub
und heidesand ich fand es reglos
neben einer gestorbenen pfütze
in einem vertrockneten vers
schimmerte die gier nach wasser
unter einem ginsterbusch legte ich es
vorsichtig in den schatten gab ihm
zu trinken trug es im rucksack nach hause
dort hat es lange gebadet die hausbar geleert
wir haben dichter und gedicht gespielt
uns dennoch gut verstanden
jetzt sitzt es am fenster und atmet ruhig
den takt der tropfen es will weiter nichts
als lauschen der regen klingt schön
und das ist alles
nach Gerhard Falkner „Ausziehen bis zum Umfallen“
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