An Neunundneunzig von Hundert!

 

Ihr schwatzt befrackt hoch vom Katheder

Von alter und von neuer Kunst,

Von Fleischgenuß und Sinnenbrunst,

Und gerbt nur Leder, altes Leder!

Ihr laßt um jede Attitüde

Ein weißgewaschnes Hemdchen wehn,

Denn um die Schönheit nackt zu sehn,

Sind eure Seelen viel zu prüde!

 

 

 

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Weiterführend → Den Essay „Die Kunst. Ihr Wesen und ihre Gesetze“ lesen Sie hier. Eine Rezension von Kurt Tucholsky hier und eine weitere Würdigung hier.

 Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.