by Kuno • • Kommentare deaktiviert für Lebensverdrossen
Noch spielen die Jagdhunde im Hof, aber das Wild entgeht ihnen nicht, so sehr es jetzt schon durch die Wälder jagt. Franz Kafka Wir, die Redaktion, sind lebensmüde – jedoch nicht in dem Sinn, daß wir einen Suizid anstreben…
Die Welt ist beschrieben kein Platz mehr für Literatur Wen reißt ein gelungener Endreim vom Barhocker Das letzte Abenteuer ist der Tod Ich werde wiederkommen außer mir Ein Tag im Oktober im Regensturz Über einen Schriftsteller wird unterschiedlich geschrieben,…
by Jane Wels • • Kommentare deaktiviert für Poem für einen Freund
für A.J. Weigoni Der Schrei der Rotfüchsin bell sich in den rauen Reif. Luvseitig verwunden Einblumen die Borke der Lärche Wie Neuschnee taumeln Analepsen in das lose Gefüge. *** Schwankende Lupinen. Gedichte von Jane Wels. edition offenes…
by A.J. Weigoni • • Kommentare deaktiviert für Vorlass
ich habe nichts, als meinen Atem & ein paar gehauchte Sætze ich habe nichts, als die muehsam erlernte Sprache = meine heilige Hure ich habe nichts, als Fragen Antworten verstecken sich in der Leere zwischen den Zeilen…
by Ralph Pordzik • • Kommentare deaktiviert für Selbstbildnis mit Folgesatz
Streich’ mit deiner Stirn nochmal über mein Deuten, tritt ein in meinen Wall, meinen Koran, ich lasse dich gewähren, nehm’ dich auf statt aller Sterne. Was hält dich aufrecht und gefangen, du – aus Satyrspiel und bangem Ernst Verbannte?…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für LÖSCHUNG
züngelten flammen im wald trug wind sie auf gehöfte im dorf versuchten die bewohner das feuer zu löschen erschien ein reiter auf einem schimmel umritt er den brand schlug das sonnentier gelenkig eine quelle auf mit seinen hufen erlosch die…
by Karl Feldkamp • • Kommentare deaktiviert für hinter allem
innen ganz innen berührte es ihn obwohl er nicht weiß wo ihn die frage traf eine antwort fand sie nicht obwohl er immer mindestens eine vorrätig hatte nur innen ganz innen hinter allem wars leer geworden über die jahre…
by Hel Toussaint • • Kommentare deaktiviert für KINDERBESCHERUNG
Er geht aus seiner wohnung und in die straßen hinaus Nachts treibt er in stillere straßen und spät nachts treibt er nach haus Hinten am zeitungskiosk die stelle ist ihm bekannt stehn hinter scheiben die hefte mit schmalen mädchen…
by Hugo Ball • • Kommentare deaktiviert für Ein Krippenspiel
Bruitistisch 1. Stille Nacht. Der Wind: fffffffffffff fff f fff t t Ton der heiligen Nacht: hmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm Die Hirten: He hollah, he hollal, he hollah. Nebelhörner. Okarina. – crescendo. (Steigen auf einen Berg) Peitschenknallen, Hufe. Der Wind: f f…
Weihnachtswunsch Bitte schnell Es muss eine Herzzone her für Pinguinbäuche damit sie brüten Güte brüten überm Eis *** Queen of the Biomacht, ehrlich!, Gedichte von Sophie Reyer, Limbus Lyrik, 2018 Hin- und hergerissen wird man beim Lesen…
by Wolfgang Schlott • • Kommentare deaktiviert für Sinnlich dynamisierte Wortkaskaden
Als Dichter, der sich dem Wetter aussetzt und im besten Sinne unangepasst ist, war ich immer in Bewegung, irrte sogar umher, und nur die Freiheit mit allen Risiken liebte ich. […] war ich ein Anarcho nach der brillanten Definition des…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Wir kommen weit her
(Für Samay) Wir kommen weit her liebes Kind und müssen weit gehen Keine Angst alle sind bei Dir die vor Dir waren Deine Mutter, Dein Vater Und alle, die vor ihnen waren weit weit zurück alle sind bei Dir keine…
Das Feld ist kahl, auf ferner Höhe glänzet Der blaue Himmel nur, und wie die Pfade gehen, Erscheinet die Natur, als Einerlei, das Wehen Ist frisch, und die Natur von Helle nur umkränzet. Der Erde Stund ist sichtbar…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für erdschichten und sternenhimmel
der band beginnt mit dem gedicht »“… verse näher an sich heranlassen …“ / für christoph meckel (* 12. Juni 1935, † 29. Januar 2020)«, zwei tage nach dessen tod geschrieben. das zitat stammt aus einem brief des freiburger…
by A.J. Weigoni • • Kommentare deaktiviert für Fragile Weltenzyklopædie
gespalten in Zweifel & Fiktion… ein ausgreifendes Geruest aus Tastwœrtern fuer die kategorische Genauigkeit die man Einsamkeit nennt Fragment eines Untergangs, in der sich ein zerruettetes Subjekt in Erlœsungsbeduerftigkeit erfolglos zu stabilisieren versucht… ehe es sich in den…
by Walter Benjamin • • Kommentare deaktiviert für Sonette – XXIV
Uns jüngsten Tages wird der Gott entfachen Goldnes Gespräch erneut darin die Dinge Sich flüsternden Geräts auf Silberschwinge Begegenen wie Losruf treuer Wachen Dichtender Schweigsamkeit verwehrtem Ringe Der brüderlichen Ahnung Lippen sprachen Nächtigt in Schluchten des Olympos Lachen…
by Werner Bliss • • Kommentare deaktiviert für dezemberende
rasch sich sammelnde tage und wieder ein jahr in dem das lachen das leise lachen unverhältnismäßig teurer wurde zweifel jedoch zweifel günstig wie nie *** Gekämmte Zeit, Gedichte von Werner K. Bliß, Pop-Verlag 2019 Weiterführend →…
by Angelika Janz • • Kommentare deaktiviert für vergiss
Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…
by Wolfgang Schlott • • Kommentare deaktiviert für ein multifunktionales lyrisches Ich
„Vaterland der Ruhelosigkeit“ – unter diesem Titel bildet das letzte Gedicht in dem vorliegenden Band der renommierten rumänischen Autorin Ana Blandiana ein Leitmotiv, das den Willen zur Veränderung in einem leidgeprüften Land ebenso zum Ausdruck bringt wie die Bereitschaft,…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Den Geist eines Buchs verkörpern
Ein Dichter, der liest, ist ein Anblick wie ein Kellner, der speist. Karl Kraus Das in der Edition Das Labor erscheinende Hörbuch Gedichte faßt die langjährige Studioarbeit von Tom Täger und A.J. Weigoni einerseits zusammen, gab aber auch einen Ausblick…
by Hel Toussaint • • Kommentare deaktiviert für O. T.
Da kommst Du ich schnipp Dir die wolken glatt die sonne die ’s heute geringfügig hat Bei Dir ist der himmel höher als breit Die sonne muß schippen der mond hat viel zeit Da gehen die haufen…
by Else Lasker_Schueler • • Kommentare deaktiviert für Aber deine Brauen sind Unwetter …
In der Nacht schweb ich ruhlos am Himmel Und werde nicht dunkel vom Schlaf. Um mein Herz schwirren Träume Und wollen Süßigkeit. Ich habe lauter Zacken an den Randen, Nur du trinkst Gold unversehrt. Ich bin…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Eine mediale Spurensuche zwischen 1989 und 2024
Was sind eigentlich die literarischen Kriterien für das Urteil, daß etwas ’neu‘ sei? Doch wohl, daß man es vorher nicht gekannt zu haben vermeint… Wirklich ist ja dieser Neuigkeitsfetischismus auch eine Einübung ins Vergessen, wobei die Geschichte dauernd mit einer…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für erinnerung an innige momente
oder zwischen ich und du, krieg und frieden den knappen, präzisen, leisen, behutsamen und unaufdringlichen gedichten von philipp létranger, der in münchen lebt, merkt man lebenserfahrung an, so als hätte er schon jahrzehnte lang gedichte veröffentlicht. je mehr man…
(Sie tanzen ohne mich. Ich tanze nicht auf dem Vulkan.) Zu oft schon hat der letzte, schnelle Zorn die Welt verändert, doch sie gewandelt? Nie. Jetzt sitz ich still, im Leib ein Dorn, inmitten Scharen schwarzer Vögel und…
by Ralph Pordzik • • Kommentare deaktiviert für ALS DER DICHTER N. BORN EINMAL IN DER ELBE VERBRANNTE
Ich belle den Mond an. Der Mond scheint, ich bin heiser. Soll ich Hackfleisch werden? Am Himmel leuchten die Vokaltrapeze nach, Zusagen aus Dexamyl, Bitcoins aus Knochenmehl. Dass nur auf der Redoute kein kecker Floh sich irrt! So vieles…
by Karl Kraus • • Kommentare deaktiviert für Neue Lyrik
1. Es giebt in Deutschland einen Dichter, einen echten Dichter; aber, fragt man einen aus der Menge nach ihm, so bekommt man entweder ein langes Gesicht oder ein ironisches Lächeln zu sehen. Dieser echte Dichter ist Detlev Freiherr von Liliencron.…
Wie es kommt, strahlend: es kann kommen, kausal, mit Bindeglied, die Wunde erlernt ihr Lied, die Formel erstarkt am Satzende, sei es am Grab, im Spiegel, auf Brücken, darunter, sei es für immer, mit Umarmung zur Knochensprache erhoben, wenn…
by Stefan George • • Kommentare deaktiviert für Des erntemondes ungestüme flammen
Des erntemondes ungestüme flammen Verloschen · doch sie wirken in uns beiden · Nach kurzer trennung schritten wir zusammen Am alten flusse mit den neuen leiden. Zum ersten male strittest du darüber · Ich selber konnte dir nicht…
by Ulrich Bergmann • • Kommentare deaktiviert für Bessere Hälfte des Lebens
Ich wache auf am frühen Morgen, und drehe mich noch einmal um. Ich schlafe wieder ein mit meinen Sorgen. Die Wolke dort am Himmel wandert stumm. Soll ich nun weiterschlafen oder aufstehn? Ich weiß nicht, ob der Tag…
by Angelika Janz • • Kommentare deaktiviert für Wo niemand
Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Michael Gratz mit einem Geleit zum Band tEXt…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Interpretationen 12 – Erinnerung an die Marie A.
Erinnerung an die Marie A. ist ein Gedicht, das Bertolt Brecht in der Urfassung am 21. Februar 1920 auf einer Zugfahrt nach Berlin in sein Notizbuch schrieb. Unter anderem publizierte der Autor es 1927 in der Sammlung Bertolt Brechts…