Bessere Hälfte des Lebens

 

Ich wache auf am frühen Morgen,

und drehe mich noch einmal um.

Ich schlafe wieder ein mit meinen Sorgen.

Die Wolke dort am Himmel wandert stumm.

 

Soll ich nun weiterschlafen oder aufstehn?

Ich weiß nicht, ob der Tag sich lohnt,

wo meine Träume alle draufgehn.

Ich bleibe da, wo meine Sehnsucht wohnt.

 

So dreht sich unser ganzes Leben:

Wir wachen auf und schlafen wieder ein.

In meinem Bett fühl ich mich frei,

 

Wir träumen, wie die Spinnen weben,

doch unser Glück bleibt nur ein Schein.

Und auch die Wolke zieht vorbei.

 

 

 

 

***

KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben.

In diesem Jahr erschien: Apostrophen, Gedichte von Ulrich Bergmann. Bonn 2024

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Die Redaktion blieb seit 1989 gegenüber dem Mainstream auf in Äquidistanz.

1995 betrachteten wir die Lyrik vor dem Hintergrund der Mediengeschichte als Laboratorium der Poesie

→ 2005 vertieften wir die Medienbetrachtung mit dem Schwerpunkt Transmediale Poesie

→ 2015 fragen wir uns in der Minima poetica wie man mit Elementarteilchen die Gattung Lyrik neu zusammensetzt.

→ 2023 finden Sie über dieses Online-Magazin eine Betrachtung als eine Anthologie im Ganzen.

→  Lyrik lotet das Verhältnis zwischen dem Fremden und dem Eigenen aus. Dies versucht auch ein Essay zum Beginn des Lyrikjahres 2024.