für A.J. Weigoni
Der Schrei der Rotfüchsin
bell sich in den rauen Reif.
Luvseitig verwunden Einblumen
die Borke der Lärche
Wie Neuschnee
taumeln Analepsen
in das lose Gefüge.
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Schwankende Lupinen. Gedichte von Jane Wels. edition offenes feld, 2024
„Mein Wolf / heult sich durch kulturelle Codes, / das Fell gesträubt / von den Endlosschleifen der Erwartungsbrüche“, schreibt Jane Wels in einem der programmatischen Gedichte ihres lyrischen Debüts, um dann auf der Fremdheit der Sprache zu tanzen, wild, aufbegehrend, die sinnliche Welt mit allen Sinnen einsaugend. Denn die Erfahrung des Ichs führt über Natur und Farben, Klänge und Künste, die Wels mit einem reichen Instrumentarium an ebenso originellen wie leicht faßbaren Metaphern in die Sichtbarkeit der Worte auf dem Papier überführt.
Weiterführend → Lesen Sie auf KUNO eine Würdigung der Gedichte von Jane Wels.
→ Im engeren Wortsinne versteht man Revision als Sichtung und Prüfung. A.J. Weigoni geriet nie in die Nähe des Verdachts, eine Autobiographie zu schreiben. Daher versteht KUNO diese essayistische Hinterlassenschaft des Ohryeurs als Liebeserklärung an den Hörsinn.