für Sylvia Geist Manchmal habe ich die Stadt satt. Kleine Kinder werden überfahren. Oder sie werden alt und werden dann überfahren. Mitten in der Nacht püstern sie Laub, das gar nicht existiert, auf dem Nordstadtbahnhof Auch ich existiere nicht, in…
Autor: Christine Kappe
Tausen und ein Buch
1. Bücher waren das einzige, was Nick sich wünschte, aber ich durfte ihm auf gar keinen Fall eins schenken, denn Bücher waren sein Verderben. Es hatte recht lange gedauert, bis ich das begriff. Du kommst ja nicht drauf, dass jemand…
Das Tier
Eines Tages saß ein wundersames Tier an der Scheibe unseres Wohnzimmerfensters; ich weiß nicht, wie lange es schon dort gesessen hatte, als wir es entdeckten. Max nahm es zuerst wahr: „Schau mal, Mama, wie schön!“, rief er aus. Im ersten…
Die irdischen Bilder des Überirdischen
Anhand des Verhaltens von Steinmarder und Kaninchen wird gleich zu Beginn klargemacht: In der Natur gibt es bereits Kunst: Hier als artifizielles Gebaren des Jägers (Steinmarder), der ulkige Tänze aufführt, um seine naive Beute in hilfloses Staunen zu versetzen, und…
das leere Wort Epsilon
»Wollen Sie erzählen?«
Findet das Heute überhaupt statt?
Think befor you read. – Müssen Sie sich diesen Essay nicht ausdrucken? Sparen Sie sich Verspannungen am Bildschirm. Ich sitze auf dem Sessel in der Küche und versuche, durch geschickte Körperhaltung, meine nackten Extremitäten nicht aneinanderkommen zu lassen. Das Thermometer…
Im Winter aufs Land
Ich mag den Wald auch im Winter wenn die Sonne durchs Unterholz scheint die Baumkronen aber im Dunkeln läßt Wer glaubt denn, daß das Essen von den Feldern kommt nackte Erde, kein Trecker, ein Reh die Heizung im…
Insekten
das Parfum des Zahnarztes
Götter und Menschen
Eine dichte Wolkendecke hängt über der Stadt und lässt keine Wärme entweichen. Es gibt wenig Luft hier oben. Die Götter sitzen alle um einen roten Sprellakat-Tisch und schreiben Gesetze aus Büchern ab, die so dick sind, dass sie von selbst…
Ein Substilat
Parcour der letzten Dinge
Wie kann das sein
Verschleppte Nacht oder: Herr Khazai
day
22 Mal ›wir‹ • 26 Mal ›schlacht‹
Alles fließt
Kulturnotizen 2012 • Ich erinnere mich
Was ist politische Kunst? Oder: Paul Klee und Iwan Konstantinovich Aiwasowski • Teil 2
Was ist politische Kunst? oder: Paul Klee und Iwan Konstantinovich Aiwasowski • Teil 1
Ein Buch ist eine Stadt
Anordnungen ∙ Im Stellwerk der Poesie von Hans Georg Bulla
Pariser Platz (Hannover)
Die Farben der Bücher und des japanischen Himmels
Über das Verschwinden • Teil 2
Über das Verschwinden • Teil 1
Die »Nacht« des Alfred Alvarez
»Atomatisiert mitten im Satzgebilde« ∙ Wi(e)der sprechen können
Meine erste Schallplatte oder: Mister B
Atemlos ∙ Auf der Suche nach Matrix 28
Calenberger Nacht · Teil 2
Calenberger Nacht · Teil 1
Über das Wesen des Radfahrers
Mal sehen, ob das geht, etwas über das Wesen des Radfahrers zu sagen. Eigentlich ist er ja ein Freiheitssymbol und lässt sich dementsprechend nicht einfangen. Vielleicht noch in Worten, aber nicht in Häuserschluchten. Ich weiß nicht, ob er mit den…
Diskrete Mathematik 1 – 3
1 Durch Häuser gehen Ich träumte von einer Stadt ohne Straßen und Bürgersteige, in der man, wenn man einen Spaziergang machen wollte, von einem Haus ins andere gehen musste. In der Regel begegneten einem die Hausbewohner freundlich; meistens sahen sie…
Der Geburtstag meiner Russischlehrerin oder Die Vase bleibt
Die Dimensionen von St. Petersburg Ich war in St. Petersburg auf der Sprachenschule. Ich hatte eine nette Unterkunft bei einer Gastfamilie in einem dieser vorgelagerten Stadtteile, die nur aus Hochhäusern bestehen, vorgelagert wie das Meer, aber das Meer war noch…