Zwischen Bilk und der Altstadt steht ein Hochhaus, dessen Licht in der Nacht zur Weihnachtszeit sinnigerweise zu einem Tannenbaum verschaltet wird. Bis Mischa Kuball das Hochhaus in ein Megazeichen verwandelt hat, das nächtliche Lichtzeichen in den Stadtraum der Landeshauptstadt sendete. Dabei benutzt er vor allem weißes Licht, wie bei der mehrteiligen Arbeit Megazeichen, – in seiner alltäglichen Form als reines, von Lampen innerhalb oder außerhalb von Räumen erzeugtes Licht.
Gebaute Architektur, prägnante oder bedeutende Gebäude, sind Ausgangspunkt der Arbeiten Mischa Kuballs.
In der Öffentlichkeit der nächtlichen Stadt siedelt Mischa Kuballs Arbeit Megazeichen für die der Düsseldorfer das Hochhaus der Mannesmann AG – Am Rheinufer – sieben Wochen lang zum Träger von Lichtzeichen machte. Nachts blieb in bestimmten Büros und Fluren das Licht an, die beleuchteten Fenster zusammen ergaben ein weithin sichtbares Zeichen. Der natürliche Rhythmus von hell und dunkel, Tag und Nacht bildete sich in der Erscheinung ab wie auch ein kalendarischer Takt, in dem die einzelnen Zeichen wechselten. Wöchentlich wechselten die Erscheinungen an der vielstöckigen Außenhaut des Gebäudes – erst im Ablauf der Aktion ergab sich das Gesamtprogramm.
Mit Megazeichen rührt Mischa Kuball an eine Sphäre zwischen dem Innen und dem Außen der Architektur und dem gebauten Gefüge einer Stadt.
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Megazeichen, von Mischa Kuball. Düsseldorf, Heinen Verlag 1990
Weiterführend →
Stefan Oehm betrachtete für KUNO Kuballs Lichtinstallation res·o·nant. Lesen Sie im Rahmen der public preposition ein Gespräch zwischen Vanessa Joan Müller und Mischa Kuball über öffentliche Beziehungen. Gleichfalls empfehlenswert das Ateliergespräch von Prof. Dr. Matei Chihaia mit Mischa Kuball.
→ Für das Projekt Kollegengespräche hat A.J. Weigoni einen Austausch zwischen Schriftstellern angeregt. Auf KUNO ist diese Reihe wieder aufgelebt. Mit dem Künstler Mischa Kuball teilt der Romancier den Dauerlauf.