Ich stehle dir
die Worte aus dem Mund
hefte sie an die Kiele
meines Chembalos
Deine Noten
sind Veilchen
die aus meinen Händen wachsen
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Schwankende Lupinen. Gedichte von Jane Wels. edition offenes feld, 2024
„Mein Wolf / heult sich durch kulturelle Codes, / das Fell gesträubt / von den Endlosschleifen der Erwartungsbrüche“, schreibt Jane Wels in einem der programmatischen Gedichte ihres lyrischen Debüts, um dann auf der Fremdheit der Sprache zu tanzen, wild, aufbegehrend, die sinnliche Welt mit allen Sinnen einsaugend. Denn die Erfahrung des Ichs führt über Natur und Farben, Klänge und Künste, die Wels mit einem reichen Instrumentarium an ebenso originellen wie leicht faßbaren Metaphern in die Sichtbarkeit der Worte auf dem Papier überführt.
Weiterführend → Die Redaktion blieb seit 1989 zum lyrischen Mainstream stets in Äquidistanz.
→ 1995 betrachteten wir die Lyrik vor dem Hintergrund der Mediengeschichte als Laboratorium der Poesie
→ 2005 vertieften wir die Medienbetrachtung mit dem Schwerpunkt Transmediale Poesie
→ 2015 fragen wir uns in der Minima poetica wie man mit Elementarteilchen die Gattung Lyrik neu zusammensetzt.
→ 2023 finden Sie über dieses Online-Magazin eine Betrachtung als eine Anthologie im Ganzen.
→ Lyrik lotet das Verhältnis zwischen dem Fremden und dem Eigenen aus. Dies versucht auch ein Essay zum Beginn des Lyrikjahres 2024.