(zu caravaggio, hl. hieronymus, 1624)
der römer fasst ihn schmucklos
diesen leib archaischer tempel
des geistes umgeben von
altem pergament übersetzt er
die griechische schrift
die bibel ins lateinische
vulgata umfangen von
wörtern bis auf die knochen
die buchstaben gehäutet
von der schwächelnden hand
unermüdlich kratzt die feder
nach junger wahrheit
palimpsest schicht für schicht
freigelegt der unergründliche grund
der geist gottes schwebte über den wassern
und er übersetzend
von seiner haut in jenseitiges gehäuse